Abseits für Gilles
Der Film „Abseits für Gilles“ schaffte den Sprung auf die deutsche Leinwand am 17. April 2008. Der belgische Jugendfilm konnte auf dem Kinderfilmfestival Schlingel drei Preise gewinnen, den Hauptpreis der Stadt Chemnitz, für den Besten Hauptdarsteller und den Europäischen Kinderfilmpreis. Regisseur Verheyen schafft es, mitreißende Sportszenen, realistische Alltagsbilder und poetischen Traumsequenzen miteinander zu verbinden.
- Van, Malderghem Ilya, Devynck, Joke (Actors)
- Verheyen, Jan (Director)
- Audience Rating: Unbekannt
Der Junge, Gilles, träumt einen Traum, wie so viele Jungs in dem Alter. Er möchte mit im belgischen Fußballnationalteam mitspielen und ein „Roter Teufel“ werden. Es scheint auch, als ob er einiges an Talent besäße. Leider wird der zwölfjährige Gilles mit persönlichen Problemen immer wieder aus der Bahn geworfen.
Abseits für Gilles – Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Jan Verheyen und Pieter Van Hees führten Regie zum Jugendfilm „Abseits für Gilles“ mit dem Originaltitel „Buitenspel“. Verheyen stammt aus Belgien und wurde im März 1963 geboren. Die gesamte Produktion fand in Belgien statt und stand unter Leitung von Dirk Impens. Die Arbeit startete bereits im Jahre 2005, also fast drei Jahre vor der Erscheinung. Das Drehbuch schrieben Frank Ketelaar und Ed Vanderweyden. Gerne wird das Jugenddrama in Schulen zum Unterricht gezeigt. Die gedrehten 85 Minuten passen thematisch zu den Fächern: Deutsch, Lebenskunde, Religion, Ethik, Sport und Kunst. Als Kameramann wurde Danny Elsen ausgewählt und im Schnitt Phillipe Ravoet.
Zu den Darstellern des Films gehören: Ilya Van Malderghem, er lässt den Jungen Gilles auf der Leinwand zum Leben erwecken. Filip Peeters ist als Bert, der Vater von Gilles, zu sehen. Joke Devynck interpretiert den Charakter der Mutter Anne. Pauline Grossen spielt Emma. Dazu kommen Willy Manzi Kabera, Kris Piekaert, Ninke Gryp, Dirk van Dijck und Peter Bulckaen. Die musikalische Untermalung stammt von Jan Leyers.
Zusammenfassung & Story vom Film Abseits für Gilles
Die Spieler der belgischen Fußballnationalmannschaft nennen die Fans „Rote Teufel“. Gilles größter Wunsch ist es, eines Tages zu dem Team zu gehören. Schon mit zwölf Jahren ist zu sehen, dass er großes Talent hat den Ball auf dem grünen Rasen zu bewegen. Traurigerweise nur, dass sein Vater trotzdem immer noch irgendetwas findet, um an ihm herumzunörgeln. Allerdings ist Bert überglücklich, dass sein Sohn so ein tolles Talent besitzt. Er selbst wollte damals auch ein Star werden, doch eine Erkrankung verhinderte dies. Die beiden sind nicht nur Freunde, Vater und Sohn, sondern Bert ist auch Gilles Trainer.
Doch eines Tages kommt alles anders, denn der Vater Bert bricht, aufgrund eines Herzinfarkts, am Spielrand zusammen und stirbt. Für den Jugendlichen ist es ein schwerer Schlag, denn trotz allem war die Vaterfigur sehr wichtig für ihn – ein großes Vorbild. Nach einigem Überlegen möchte Gilles das Fußballspielen aufgeben. Eigentlich war der Sport eine Verbindung zwischen ihm und dem Vater. Papa existiert nicht mehr, also auch die Liebe zum Fußball nicht mehr. Seine Mutter Anne leistet einiges und schafft es, ihm die Freude wieder zurückzubringen. Seine Freunde und auch die Erinnerung an den Vater helfen ihm ebenfalls den Weg zurückzufinden.
Die Situation ändert sich, als Gilles mit einem Teamkollegen spricht und zu ihm nach Hause eingeladen wird. Die Oma erklärt den Jungs, sie könnte mit Toten reden. Eines Nachts taucht auf übernatürliche Weise Gilles Vater wieder auf. Allerdings nur sichtbar für den Jungen. Er nimmt seine Arbeit als unterstützender Fussball Trainer wieder auf. Bei einem Spiel zieht Gilles sich eine Verletzung am rechten Bein zu, diese macht ihm das Spielen schwer. Sein Vater feuert ihn immer weiter an, obwohl die Ärzte ihm raten das Spielen aufzugeben. Wie soll Gilles weiter vorgehen? Ganz besonders jetzt, wo ihm eine Einladung der „Roten Teufel“ zu einem Auswahlspiel der Junior-Mannschaft ins Haus flattert.
Eine Freundschaft mit der netten Emma, die Tochter eines Apothekers, fördert sein Selbstvertrauen. Das Mädel möchte ein wenig mehr als nur Freundschaft. Der Fußballer ist erst ein wenig zurückhaltend, was aber nach einiger Zeit nachlässt. Dummerweise aus einem anderen Grund, denn Emma könnte die benötigte Salbe für sein Bein besorgen. Das Spiel mit dem „Teufel-Scouts“ steht schließlich an.
Gilles gerät immer mehr unter Druck. Letztendlich kommt es zum Bruch mit seiner fürsorglichen Mutter, aber mit dem ominösen Vater.
Kritiken und Fazit zum Film Abseits für Gilles
Als Jugendlicher muss Gilles einiges aushalten, ein Schicksalsschlag nach dem anderen. Diese Tatsache rüttelt aber nicht an der Glaubwürdigkeit des Films, sondern erzählt berührend von einer Vater-Sohn-Beziehung und von der Verabschiedung eines Traumes. Auf dem Weg wächst Gilles heran, bekommt Selbstvertrauen und wird reifer. Dazu lebt der Film von tollen mitreißenden Fußballszenen. Die Kamera nimmt den Zuschauer direkt mit auf den Rasen und zeigt ihm Ballkünste aus nächster Nähe. Gestalterische Mittel, wie Zeitlupe und Gegenlicht erhöhen die normale Wahrnehmung.
Zwei Punkte werden dadurch dem Betrachter näher gebracht. Zum einen betont es das Talent von Gilles und zum anderen vermittelt es die emotionale Bedeutung des Fußballs auf den Jungen. Anlass zum Dreh des Jugendfilms waren wahrscheinlich die Idee: Kindern zu zeigen, dass erst beim Scheitern ein starker Charakter zu sehen ist. Von Gewinnern zu berichten ist sehr leicht. Dem Regisseur Jan Verheyen ist es durchaus gelungen, geschickt und kindgerecht die Geschichte zu erzählen. Das Zielpublikum erlebt Spannung und wird zudem emotional berührt.