Aristoteles und die Biologie: Begründung einer Wissenschaft
Schüler kennen es als mehr oder weniger beliebtes Schulfach, doch darüber hinaus handelt es sich natürlich um eine Wissenschaft. Die Rede ist von der Biologie, die zu den Naturwissenschaften gezählt wird. Inhaltlich beschäftigt sie sich mit allem, was irgendwie mit Lebewesen zusammenhängt, ob das nun Tiere oder Pflanzen sind. Sie ist in viele Bereiche unterteilt und überschneidet sich oft mit der Physik und der Chemie, die als Grundlagen dienen. Spannend ist dabei, dass die Biologie als modernes Fach erst im 19. Jahrhundert entstanden ist, doch ihre Ursprünge viel früher zu finden sind. Schon weit vor der Antike haben sich Menschen natürlich mit biologischen Themen beschäftigt, doch die Antike gilt als inoffizielle Geburtsstunde der Biologie, was vor allem einem Mann zu verdanken ist und der als einer der größten Denker aller Zeiten gilt. Was Aristoteles mit der Biologie zu tun hat, gibt es folgend zu erfahren.
Aristoteles auf Lesbos
Schon vor Aristoteles haben sich griechische Denker damit beschäftigt, wie die Natur zusammengesetzt ist und wie sie funktioniert. Mit Aristoteles aber, der Schüler von Platon und Lehrer von Alexander dem Großen gewesen war, begann eine Arbeitsweise, die sehr an die moderne Wissenschaft erinnert. Zu Anfang hatte auch er eher spekulative Gedanken zur Natur gehabt, später begann er aber mit dem genauen Beobachten und Aufschreiben von biologischen Phänomenen – sowohl bei Pflanzen als auch bei Tieren. Besonders interessant sind in dieser Hinsicht seine Jahre auf der griechischen Insel Lesbos, die vor der Küste der heutigen Türkei liegt.
Besonders gut wird das in dem Band “Die Lagune oder wie Aristoteles die Naturwissenschaften erfand” von Armand Marie Leroi beschrieben. Fischer und Jäger von Lesbos halfen Aristoteles dabei, Tiere zu sammeln, die dieser dann in eine Taxonomie überführte, die in Hierarchien und Verwandtschaftsverhältnissen unterteilt war. Ihm fiel dabei auf, dass in den Körpern Funktionen zu entdecken sind, die sich ähneln, aber eben auch unterscheiden. Charles Darwin, der als Begründer der Evolutionstheorie gilt, hielt große Stücke auf Aristoteles, der mit seiner Arbeit als Urvater der Biologie gilt.
Der Philosoph
Ungefähr kann man sich wohl vorstellen, was mit einem Philosophen gemeint ist. Doch wenn von “dem Philosoph” die Rede ist, dann verweist das meist auf Aristoteles, der so im Mittelalter genannt wurde und aufzeigt, wie bedeutend der griechische Denker war und auch noch heute ist. Er war ein Universalgelehrter, der viele Jahre in Athen zugebracht hat und dort später auch eine eigene Schule gründete.
Viele Fächer gehen auf Aristoteles zurück oder haben durch ihn wichtige Impulse erhalten. Neben der Biologie zählen dazu auch die Logik und Physik, Theatertheorie, Medizin, Ethik, die Staatskunst und generell die Idee von Wissenschaft. Dazu passend ist auch unser Beitrag zur aktuellen Ausstellung über Leonardo da Vinci das Universalgenie (uomo universale), in Wuppertal.
Fazit zur Biologie und Aristoteles
In der Geschichte der Biologie gibt es viele herausragende Menschen, die über die vielen Jahrhunderte ihre Beiträge geleistet haben. Tausende Jahre war die Biologie als einzelnes Fach nur bedingt greifbar, da sie sich als eigenes Themenfeld erst in der Neuzeit entwickelt hat. Dennoch gibt es viele Denker, die wichtige Vorarbeiten geleistet haben. Aristoteles sticht in dieser Reihe besonders hervor, da er vor über 2.300 Jahren eine systematische Biologie entwickelt hat. Zwar wurden viele Ideen von ihm über die Zeit revidiert, dennoch bleibt auch einiges bestehen. Unter anderem die Taxonomie, die das unterschiedlich entwickelte Leben als Systematik auffasst.