Boyhood (Film)
Das amerikanische Drama „Boyhood“ ist absolut natürlich dargestellt worden. Der Film ist über zwölf Jahre gedreht worden, sodass die Schauspieler wirklich wachsen beziehungsweise altern, nicht nur künstlich. Die Entwicklung war dadurch nicht vorhersehbar und das Drehbuch konnte nur jahrweise geschrieben werden. Experten nennen dies auch eine fiktive filmische Langzeitstudie.
- Amazon Prime Video (Video on Demand)
- Ellar Coltrane, Patricia Arquette, Ethan Hawke (Actors)
- Richard Linklater (Director) - Richard Linklater (Writer) - Richard Linklater (Producer)
- Audience Rating: Freigegeben ab 12 Jahren
Eine leicht erzählte Geschichte der Kindheit und Jugend des jungen Mason. Der Sechsjährige lebt in den USA. Zusammen mit seiner alleinerziehenden Mutter erlebt er viele Enttäuschungen und Triumphe. 2014 feierte der Film auf dem Sundance Film Festival Premiere. Später fand die erste deutsche Aufführung bei den Internationalen Filmfestspiele Berlin statt. Dabei bekam der Regisseur den Silbernen Bären für die beste Regie. Einige Dialoge und Ideen stammen von den Schauspielern selbst.
Boyhood – Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Die Geschichte der Kindheit und Jugend im Film „Boyhood“ spielt über fast drei Stunden. Unter der Regie von Richard Linklater wird eine nette Lebensgeschichte geschildert, ganz ohne künstliche Spannungshelfer. Der Autor Richard Linklater beschreibt einen Jungen in Texas, vom Anfang der Schulzeit bis zum College. In der Produktion kam die Unterstützung von Sandra Adair, Vincent Palmo Jr., Richard Linklater, Anne Walker-McBay und Cathleen Sutherland.
Diese Langzeitdokumentation wurde von Lee Daniel und Shane F. Kelly, an der Kamera, dokumentiert. Die Hauptrollen sind besetzt durch Ellar Coltrane als Mason, Patricia Arquette als Mutter Olivia und Ethan Hawke (Mason Evans Sr.). Des Weiteren sind zu sehen: Lorelei Linklater (als Samantha Evans), Libby Villari (die Großmutter), Marco Perella (Stiefvater Bill Welbrock), Jamie Howard (Mindy Welbrock), Andrew Villarrea (Randy Welbrock), Brad Hawkins (Stiefvater Jim), Jenni Tooley (Annie, Masons 2. Frau), Zoe Graham (Sheena), Charlie Sexton (Jimmy der Musiker), Barbara Chisholm (Carol), Steven Prince (Ted, Olivias Freund), Evie Thompson (Jill), Sam Dillon (Nick), Richard Robichaux (Restaurant-Chef), Tom McTigue (Fotografie-Lehrer) und Roland Ruiz (Enrique, Rohrverleger).
Zusammenfassung & Story vom Film Boyhood
Mason und Samantha leben mit ihrer alleinerziehenden Mutter Olivia in Texas. Das Leben ist nicht so einfach für eine Mutter, um genügend Geld mit nach Hause zu bringen, möchte Olivia studieren. Das bedeutet, alle müssten wegziehen. In Sorgen darüber, dass Masons Papa sie dann nicht finden könnte, würde er lieber in Texas bleiben. Letztendlich ziehen die drei in die Nähe von Olivias Mutter, nach Houston. Kurz darauf startet für Olivia ein Studium in Psychologie.
Natürlich hat auch der Vater Anrecht auf seine Kinder. Ein Abend gehen Papa und die zwei Kinder Bowlen. Nachher setzt er sie direkt zu Hause ab. Das ist allerdings gegen die Absprache. Die Eltern streiten sich und die Kinder sind enttäuscht. Hatten sie doch heimlich gehofft, der Papa könnte mit im Haus übernachten. Olivia hat an der Uni den Professor Bill Welbrock besser kennengelernt. Mason begleitet die Mama zu einer Vorlesung und sie stellt ihm Bill vor. Später heiraten die beiden und die Familien ziehen zusammen. Bill hat auch zwei Kinder, Mindy und Randy. Leider entwickelt sich der neue Vater schlecht. Im Laufe der Zeit ist er der strenge Patriarch und gewalttätiger Alkoholiker.
Olivia flüchtet mit ihren zwei Kindern und hinterlässt ihr gesamtes Hab und Gut. Sie ziehen zu einer Freundin. Die Scheidung von Bill läuft, seine zwei Kinder bleiben bei ihm. Samantha trifft sich wieder mit ihrem Vater und erklärt ihm, dass sie einen Freund hat. Aufgrund des Fehlers selbst zu früh Kinder bekommen zu haben, klärt er sie über Verhütungen auf. Die Situation ist Samantha total peinlich. Später am Abend geht sie auf eine Party ihrer Freundin. Mason und der Papa gehen in den Pedernales Falls State Park zelten. Es entwickelt sich eine nette Vater-Sohn-Beziehung.
Mittlerweile ist Olivia fertig mit ihrem Studium und bekommt eine Stelle in San Marcos. Alle ziehen wieder um. In der neuen Schule mobben sie Mason. Nach einiger Zeit kann er aber Freunde finden und kann selbst die Mädchen begeistern. Auf einer Antrittsparty lernt Olivia Jim kennen. Ein Student von ihr und ehemaliger Soldat im Irankrieg. Sie ziehen zusammen, aber auch diese Beziehung hält nicht lange.
Zum 15. Geburtstag von Mason steigt eine große Partie. Selbst der Vater mit seiner neuen Frau Annie und Baby tauchen auf. Daraufhin fahren Samantha und Mason mit Vater und Annie zu ihrer Familie. Dort auf einer Party lernt Mason Sheena kennen. Er mag sie und sie werden ein Pärchen.
Im letzten Schuljahr an der Highschool trennen sich Sheena und Mason. Sie hat einen neuen Freund an ihrer Uni kennengelernt. Mason entwickelt seine Liebe zum Fotografieren weiter und kann eine Silbermedaille und ein Stipendium ergattert. Während seiner Abschlussparty bekommt er von seinem Vater gute Ratschläge, wie er mit der Trennung von Sheena besser umgehen kann. Kurz vor dem Antritt an der Uni sortieren alle Familienmitglieder noch ihre persönlichen Sachen aus. Die Mama verkauft das Haus und zieht in eine kleine Wohnung. Dort ist nicht viel Platz für alles. Die Emotionen kommen und es wird viel geweint. Olivia sieht ihr Leben als beendet an. Das letzte Kind zieht nun auch aus. Doch Mason macht sie auf wahrscheinlich noch weitere vierzig Lebensjahre aufmerksam.
Die letzte Szene zeigt, wie er, sein WG-Partner und zwei Mädels eine Wanderung unternehmen und die Stimmung mit Haschkeksen genießen.
Kritiken und Fazit zum Film Boyhood
„Boyhood“ ist ein sagenhaftes Projekt von Richard Linklater. Das Lebensdrama könnte nicht ungewöhnlicher sein. Neben ganz alltäglichen Sachen wird die Leidensgeschichte eines Scheidungskindes berichtet. Viele Menschen können sich mit der Geschichte identifizieren, Millionen von Eltern und Kinder erleben das Gleiche. Höchstdramatische Szenen hat der Film nicht nötig. Die Alltagsbanalität einer Patchworkfamilie ist fesselnd genug. Unter anderem, weil es so authentisch und realitätsnah ist. Darum existieren auch keine Erklärungen, keine Stimmen aus dem Hintergrund oder Untertitel. Mithilfe der Charaktere erkennt jeder die Zeitunterschiede und die Entwicklungsphasen. Im Laufe der Zeit änderten sich Mode, Haarstyle und vieles mehr. „Boyhood“ ist vielmehr ein Zeitraffer einer Familie und deren Bekannten von zwölf Jahren.
Linklater verknüpft die Geschichte von Mason mit einer soziopolitischen Chronik des Heranwachsens in seiner eigenen Heimat. Der wahre Kino-Meilenstein zeigt auch nette amüsante Szenen. Zum Beispiel als Mason Jr. Werbeschilder für den Wahlkampf von Obama platzieren möchte. Er spricht gerade einen Mann an, der die konföderierte Flagge hisst. Ganz am Ende weicht er einmal von der lockeren Erzählart ab. Diesen kleinen Fehler kann aber jeder verkraften.