Comedypreis 2018 - Humor ist wenn einer lacht
Der Deutsche Comedypreis des Jahres 2018 zeigt, dass sich nicht viel in der Comedylandschaft verändert hat. Die männlichen Vertreter der Comedy in Deutschland wurden auch in diesem Jahr von einer Frau ausgestochen. Carolin Kebekus war auch in diesem Jahr wieder die ganz große Abräumerin des Abends. Aber auch ihr männlicher Kollege Luke Mockridge kann nun zwei der begehrten Auszeichnungen sein eigen nennen. Den Preis in der Kategorie Innovation räumte „Das Institut“ ab. Einen überraschenden Gewinner konnte die Satire-Show Kategorie verzeichnen.
Comedypreis 2018 erinnert an 2017
Schon bevor der Abend überhaupt richtig begonnen hatte, war die Comedian Carolin Kebekus in der Lage, das Schauspiel des Abends gebührend zusammenzufassen. Carolin Kebekus nannte die Comedybranche solide, hier findet nicht viel Fluktuation statt. Und damit liegt die Dame, die mit tänzerischen und gesanglichen Auftritten auch an diesem Abend das Publikum begeisterte, ganz richtig. Wird ein Blick auf die Gewinner der Awards/Auszeichnungen gewagt, so fühlt man sich doch sehr stark an den deutschen Comedypreis des Jahres 2017 zurückerinnert. In einigen Kategorien tauchen genau die selben Namen auf, wie im Vorjahr. Dieses Beobachten ist allerdings in der Comedybranche eher ein alter Hut, denn die Creme de la Creme der deutschen Comedy ist ziemlich überschaubar.
Luke! Die Woche und ich ist beste Comedyshow 2018
Den Titel als beste Comedyshow gewann die Show „Luke! Die Woche und ich“ von Luke Mockridge. Dies war im vergangenen Jahr ebenfalls der Fall. Der Gewinner konnte sich zusätzlich auch noch über die Auszeichnung als bester Live Act freuen. Die einzige Frau, die in der Kategorie Beste Komikerin / bester Komiker überhaupt ausgezeichnet werden konnte, war Carolin Kebekus – und diese verteidigte mit Ihrem Sieg die Ehre der Freuen und setzte sich gegen die Männer zur Wehr. Ein Unterschied gegenüber dem Vorjahr gab es hier allerdings. Carolin Kebekus kann nun auch die Auszeichnung für das beste Soloprogramm ihr Eigen nennen, zum ersten Mal in ihrer Comedy Karriere.
Deutsche Comedy Landschaft bleibt männliches Territorium
Irgendwie scheinen es sich die Organisatoren des Comedy Preises als Ziel gesetzt zu haben, zu zeigen, dass der Nachwuchs an Frauen in der Comedyszene nicht zu knapp bemessen ist. So gab es Einspieler von „Kill your darling“ – hier verschworen sich die Göttinnen Carolin Kebekus, Annette Fried und Martina Hill gegen den Comedy Nachwuchs und brachten diesen um die Ecke, bevor dieser dazu in der Lage ist, ihnen den Rang abzulaufen. Der Sonderpreis, der bis zu diesem Jahr noch Ehrenpreis hieß, wurde Gerburg Jahnke überreicht. Dies ist die Moderatorin der Sendung Ladies Night, die dies schon seit vielen Jahren macht. Ladies Night ist die einzige Comedy Show, die ausschließlich von einer Frau besetzt ist. Der aufmerksame Zuschauer fragt sich an dieser Stelle natürlich, warum es sich dann so verhält, dass unter den Nominierten hauptsächlich Männer waren. Und auch an den auf der Bühne stehenden Teams wird schnell klar, die deutsche Comedy Landschaft ist und bleibt hauptsächlich männliches Territorium. Den gesamten Abend über sah die Bühne hauptsächlich männliche Comedians.
Die verschiedenen Comedy Preise in 2018
Das, was eigentlich am Comedy Preis interessieren sollte, sind jedoch die Preise. Für die beste Sketch Comedy wurde die Sendung Sketch History ausgezeichnet. Diese gewann in dieser Kategorie ebenfalls in letzten zwei Jahren schon. Die Produzenten der Show kommentierten ihren erneuten Sieg damit, dass sie mit drei Staffeln bereits drei Mal den Preis gewonnen haben. Ebenfalls wurde die Serie „jerks.“ ausgezeichnet, die in einer Coproduktion der Sender Pro Sieben und Maxdome erscheint, mit einem Preis geehrt, und dies ebenfalls zum wiederholten Male. Im letzten Jahr gewann die Serie jerks. allerdings noch in der Kategorie Innovation. Da war die Freude natürlich groß, als sie dieses Jahr in der Kategorie beste Comedy Serie gekürt worden. Den Comedy Preis für die Innovationskategorie bekam in diesem Jahr die Serie „Das Institut – Oase des Scheiterns“. Eine feine, kleine Serie, die von verschiedenen dritten Programmen gemeinsam auf den Bildschirm gebracht wurde. Die meisten Zuschauer des Comedy Preises kannten diese Serie bisher wohl noch gar nicht.
In dem Bereich beste Satireshow gab es in diesem Jahr einen überraschenden Gewinner: Die vom ZDF produzierte Show „Mann, Sieber!“ gewann hier einen Preis. Damit wurden die ganz großen wie das „Neo Magazin Royale“, die „heute-show“ oder „extra 3“ und „Die Anstalt“ ausgestochen. Damit ging einer der Comedy Preise an Stefan Denzer, ein Comedy Urgestein des Senders ZDF. Den Comedy Preis in der Newcomer Kategorie erhielt der Comedian Felix Lobrecht. Und dann gab es etwas wirklich neues, womit bei diesem Comedy Preis schon niemand mehr gerechnet hätte. Für die beste Sitcom wurden direkt zwei Serien als Sieger gekürt. Dies kam daher, dass es bei der Abstimmung der Jury einen Gleichstand gab. Eigentlich entscheidet dann in so einem Fall die Vorsitzende, hier die Comedian Mirja Boes. Allerdings war diese selber mit nominiert und durfte ihre Stimme deshalb nicht abgeben. Somit standen die zwei Sieger in dieser Kategorie fest, nämlich „Jennifer – Sehnsucht nach was Besseres“ des Senders NDT und die RTL Produktion „Beste Schwestern“.
Fazit zum Abend des Comedypreis 2018
Gibt es etwas, was sonst noch berichtenswert zu diesem Abend ist? Hm. Vielleicht hat es etwas für Furore gesorgt, dass der Comedian Faisal Kawusi den Sender Sat. 1 in seiner Rede auf Luke Mockridge lobte. Oder, dass der ehemalige Chef der Firma Brainpool, Jörg Grabosch, welche den Comedy Preis organisiert, während der Ehrung von Carolin Kebekus noch einmal mit ihr gemeinsam die Bühne betrat. Der Comedian Chris Tall kommentierte die allgemeine Rede zur Veranstaltung mit Zwischenrufen des Wortes „Penis“. Es ist aufgefallen, dass viele der Preisträger, unter anderem auch Carolin Kebekus, die Zeit auf der Bühne nutzen, um ihre Meinung zu aktuellen politischen Themen kund zu tun.
Welche Alternativen gibt es im Comedy Bereich für 2019? Hier bietet es sich an, auch unbekannteren Künstlern eine Chance zu geben. Im Bereich des Kabarett gibt es zum Beispiel Süss & Mix (Web: www.suessmix.de). Die beiden Komödiantinnen Birgit Süß und Heike Mix gehören zwar nicht zu den bekanntesten Comedian, sind aber auf jeden Fall eine Empfehlung für gute Unterhaltung. Nicht umsonst gehört Birgit Süß im Berliner Quatsch Comedy Club mit ihrem Auftritt zu den Club Classic’s.