Die Wohnung (Film)
Arnin Goldfinger ist Regisseur des Films „Die Wohnung„, der einen Teil seiner Familiengeschichte ergründet. Seine Großmutter ist im Alter von 98 Jahren in Tel Aviv verstorben. Ihre Wohnung löst Herr Goldfinger, der auch das Drehbuch schrieb und zusammen mit Thomas Kufus die Produktion übernahm, gemeinsam mit seiner Mutter auf.
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- Arnon Goldfinger (Director)
- Audience Rating: Freigegeben ab 6 Jahren
Die Oma war 1936 mit ihrem Mann Kurt Tuchler nach Palästina emigriert. In der Wohnung finden sich nach 70 Jahren viele Erinnerungsstücke und Anzeichen für eine Freundschaft der Großeltern mit dem SS-Offizier Leopold von Mildstein. Wie dies zustande kam, findet die Tochter im Film mit Hilfe von Zeitzeugen heraus.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Die Wohnung ist ein israelisch-deutscher Dokumentarfilm aus dem Jahr 2011. Arnon Goldfinger gab nicht nur seine Familiengeschichte für den Film, er führte auch Regie, schrieb das Drehbuch und teilte sich die Produktion mit Thomas Kufus. Viele der Darsteller aus dem Film sind Mitglieder der Familie Goldfinger. Der Film zeigt die Vergangenheit von Arnon Goldfingers Großeltern und einer erstaunlichen Freundschaft zwischen einem jüdischen Ehepaar und einem deutschen SS-Offizier.
Die Musik übernahm Yoni rechter und Tali Helter-Shenkar ist für den Schnitt verantwortlich. Der Film wurde in Israel und Deutschland gedreht und erschien 2011. Der Film bietet drei Originalsprachen: Deutsch, Englisch und Hebräisch. Die Produktionskosten von fast 20.000 US-Dollar wurden von Arte, der Arnon Goldfinger Productions, Noga Communications, Zero One Film, dem ZDF und dem SWR getragen. Bis Anfang Januar 2013 spielte der Film knapp 470.000 US-Dollar ein.
Besetzung/Darsteller im Film Die Wohnung
Meital Beili, Michael Adler, Rani Eisenberg, Yaron Amit, Arnon Goldfinger, Avram Barki, Gidi und Hannah Goldfinger, Noam und Yair Goldfinger und Orit Goldfinger-Mendel
Zusammenfassung & Story vom Film Die Wohnung
Gerda Tuchler stirbt im hohen Alter von 98 Jahren. Sie hinterlässt ihrer Familie ein der Familie unbekanntes Stück der deutsch-jüdischen Geschichte. Der israelische Filmemacher Arnon Goldfinger ist der Enkel von Gerda Tuchler. Wie der Titel vermuten lässt, geht es in dem Film um die Wohnung von Gerda Tuchler, welche Arnon Goldfinger nun zusammen mit seiner Mutter räumen muss. Alles beginnt damit, das Arnon die Jalousien hochzieht, und sagt: „alles ist so wie es war“. Gerda Tuchler war mit Kurt Tuchler, einem Verkehrsrichter verheiratet.
Gemeinsam verliessen sie 1937 Berlin und emigrierten nach Palästina. Die besagte Wohnung findet sich in Tel Aviv. Die Wohnung verrät, dass die Großmutter in der deutschen Kultur gelebt hat, dass es der Sehnsuchtsort ihrer Erinnerungen und geistige Heimat war. Es findet sich eine enorme Menge an Büchern und viele Gebrauchsgegenstände, welche davon zeugen. Die Nachkommen, welche im Nachlass nach handfesten Werten suchen, sind erstaunt und wissen damit wenig anzufangen.
Arnon Goldfinger und seiner Familie wird bewusst, wie wenig sie über die Großmutter gewusst haben. Arnons Mutter sagt, es wurde nichts erzählt, dass wichtig gewesen wäre und gefragt hat man nicht. Sie zieht die Gegenwart der Vergangenheit vor. Arnon findet Briefe und entdeckt alte Zeitungen. Jetzt ist sein Interesse geweckt und er will den unbekannten Teil der Familiengeschichte erforschen. Wie ein Detektiv hat er die Geschichte seiner Familie über einen Zeitraum von fünf Jahren erforscht. Dabei hat dieses für ihn private Projekt, welches seine Gegenwart mit der Familienvergangenheit und privates mit politischem verbindet, immer größer. Es entsteht ein Film, der zwischen den Generationen vermitteln soll.
Dabei entdeckt er Briefe, welche zeigen, dass die Großeltern in einem Zeitraum beginnend vor dem zweiten Weltkrieg, bis lange nach dem Krieg mit dem adligen Baron Leopold von Mildenstein und dessen Gattin befreundet waren. Das wäre nicht verwunderlich, wenn es sich bei von Mildenstein nicht um einen SS-Offizier handeln würde, welcher dafür sorgte, dass Eichmann sein grausames Amt bekam und welcher im Propaganda-Ministerium von Goebbels arbeitete. Später arbeitete der Baron bei Coca Cola. Was wussten die Großeltern vom Leben des Freundes in Deutschland. Da gab es noch Susanne Lehmann, die Mutter von Gerda Tuchler, welche den Aufenthalt in einem Konzentrationslager nicht überlebte. Was weiß Edda Milz, die Tochter von Baron von Mildenstein.
Arnon und seine Mutter besuchen von Mildensteins Tochter in Deutschland. Ohne zu sehr auf das Unverständnis bezüglich der Freundschaft einzugehen und ohne zuviel zu spekulieren, zeigt der Film die Auswirkungen des Schweigegebotes, welches nicht offiziell ausgesprochen wurde. Er zeigt die Furcht vor schuldhaften Verstrickungen, die Beziehungen der Menschen untereinander und die Furcht vor den Fragen selber.
Kritiken und Fazit zum Film Die Wohnung
Der Film „Die Wohnung“ hat viel Authentizität und zeigt die persönliche Suche nach Spuren der Vergangenheit der Nachfahren. Es wird hervorragend dargestellt, wie die Geschichte das Leben der einzelnen Personen beeinflusst. Genauso kann man nach ansehen des Films gut verstehen, wie es zu Konflikten zwischen den Generationen kommt. In dem Film „Die Wohnung“ beginnt alles mit dem Verlust eines Familienmitglieds im hohen Alter von 98 Jahren.
Wenn eine Wohnung in Tel Aviv ausgeräumt werden muss, erwartet man einiges, aber nicht eine Freundschft zwischen einem jüdischen Ehepaar und einem deutschen Ehepaar, wovon der Mann ein SS-Offizier ist. Es gibt bisher wenig Material zu Baron von Mildenstein. Aus den Recherchen geht eindeutig hervor, dass Baron von Mildenstein ein Nazi war. Es ist eine bittere Erkenntnis für seine Tochter. Man muss Goldfinger zu Gute halten, dass er keine voreiligen Schlüsse zieht. Er kann zwr eindeutig beweisen, dass von Mildenstein ein Mitglied der NSDAP und der SS war. Was der Baron aber tatsächlich nach 1937 gemacht hat, konnte nicht eindeutig nachgewisen werden. Der Film dreht sich mehr um die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, mit der privaten Familiengeschichte, als um Rechercheergebnisse.