E-Commerce Trends für das Jahr 2019
Die Entwicklung des E-Commerce ist so rasant wie nie. Der Markt verändert sich stätig, ständig erscheinen neue Funktionen, Tendenzen und Anforderungen. In diesen Artikel finden Sie eine Auflistung der E-Commerce Trends für das Jahr 2019 und die Bedeutung für den Handel im Internet mit hilfreichen Beispielen von Visionären der Zukunft.
Detaillierte Produktsuche und Filter
Dank der Implementierung einer fortschrittlichen Filterung von Produkten kann ein Kunde sein Lieblingsprodukt schneller und einfacher finden und hat zudem mehr Möglichkeiten bei der Suche. Attribute beispielsweise bei der Farbe, beim Material, Preis und vieles mehr kann hierbei den Nutzer helfen seine Suche zu optimieren.
Bei großen Angeboten ist es wesentlich, dass man den Kunden die Möglichkeit bietet, diese praktikabel zu filtern. Im Jahr 2019 wird dem Kunden geholfen zu finden, was sie belieben und benötigen. Der fortschrittliche Filter kann den Unterschied zwischen den Anbietern ausmachen. Die Kunden finden so ihre Lieblingsprodukte leichter als bei der Konkurrenz.
Automatisierung
Eine Automatisierung wird in sämtlichen Branchen vorgesehen, E-Commerce ist hierbei keine Ausnahme. In der Tat kann das Einkaufserlebnis vermutlich den größten Nutzer aus einer Automatisierung ziehen. Die Automatisierung bedeutet in diesen Zusammenhang auf die Schaffung einer Verwendung von Technologie zur Modernisierung einer Folge von Prozessen, beispielsweise Verkauf, Marketing, Verwaltung, Produktion und Lieferung.
Viele Nutzer arbeiten so in digitalen Geschäften mit minimalen Personaleinsatz, der Weg zu einem gut laufenden E-Commerce Business ist daher ein schlanker Prozess. Die Implementierung kann von der ersten bis zur letzten Interaktion das Kauferlebnis des Kunden verbessern, die Conversion-Rate steigern und den Zeitraum für manuelle Aufgaben erzeugt.
Chatbots und Service
Ein sogenannter Chatbot ist eine Software mit künstlicher Intelligenz, welches in der Lage ist mit den Nutzern zu reden. Die Anwendungen für den Onlinehandel sind hierbei sehr vielseitig, vom Kundensupport bis hin zu individuellen Verkaufsinteraktionen. Hierbei entpersonalisieren Chatbots die Interaktion mit Menschen nicht, sie werden lediglich rationalisiert, indem diese die genauen Informationen bereitzustellen und Käufer mit einen Support-Mitarbeiter verbinden.
Einzelhändler verwenden Chatbots, um einen Kundenservice zu verwirklichen. Die Bekleidungsmarke H&M erschuf beispielhaft einen Chatbot, welcher als persönlicher Assistent auftritt und den Nutzern Empfehlungen gibt. Der Kosmetikproduzent Sephora hat ebenfalls einen Chatbot erschafen, welcher den Nutzern helfen soll, die richtigen Produkte zu entdecken und zudem Tipps für Make-up und Styling gibt.
Simples Bezahl- und Kassensystem
Ein simples Bezahlsystem sollte eigentlich keine Möglichkeit mehr sein, sondern eine Pflicht. Der Checkout-Prozess sollte dementsprechend so einfach wie möglich sein. Die Kunden werden zu der Konkurrenz gehen, wenn diese ein einfacheres System zum Kaufabschluss anbieten.
Die sogenannte „Abandoned Cart“, auf Deutsch „zurückgelassener Warenkorb, lag 2017 bei rund 79 %. Dabei geben 37 % an, dass der Anlass dafür darin liege, weil die Website verlangt, dass ein Konto erstellt werden muss. Bei 28 % der Befragten war der Grund der zulange Auscheckvorgang und, weil dieser zu kompliziert sei.
Was kann man also für ein einfaches Checkout-Erlebnis machen. Hier einige Vorschläge:
- One-Page-Checkout
- Geeignete Eingabefelder
- Kein Reorientierungszwang
- AutoFill-Felder
Mobile First/Responsive
Immer mehr Menschen kaufen unterwegs ein, daher erscheint es als logischen Schritt einer Mobile-First-Strategie nachzugehen. Dementsprechend sollte man als ersten Schritt die mobilen Kaufvorgänge überprüfen, dadurch stellt man sicher, dass der Vorgang benutzerfreundlich ist. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, der sollte die sogenannte „Accelerated Mobile Pages“ in Betracht ziehen, dies ist eine Framework, die es ermöglicht sehr schnell Webseiten für mobile Geräte zu erstellen. Hierbei liegt der Hauptvorteil darin, dass die Conversion-Rate steigt, indem man seine Kunden auf dem Laufenden hält, während sie sich auf der Webseite aufhalten.
Eine Analyse mittels Google stellte man fest, dass jene Kunden, welche AMP-Seiten benutzen, die Absprungrate um 31 %, die Conversion-Rate um 105 % und die Klickrate jener Suchmaschine um 29 % gestiegen sind. Das sind in der Tat beeindruckende Zahlen, weshalb man 2019 darüber einmal nachdenken sollte.
Bezahlmethoden
In der modernen Zeit steht eine Vielfalt von Online-Zahlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Kryptowährungen, digitale Brieftaschen (Apple Pay, Samsung Pay oder Google Pay) aber auch „Später-Zahlen“-Konzepte sind nur wenige dieser Möglichkeiten. Digitale Geldbörsen sind Online-Dienste oder elektronische Geräte, welche es einen ermöglichen, elektronische Transaktionen abzufertigen. Dies bietet eine schnelle und sichere Methode für den Nutzer an, seine Kreditkartendaten online zu speichern.
Die Konzepte des „Später Zahlen“, beispielweise ZipPay und Afterpay haben den Markt im Sturm erobert. Solche Lösungen ermöglichen es den Kunden, den Kauf mit einer Anzahlung oder teilweise auch ohne Zahlung zu tätigen. Man kann das Produkt sofort haben und muss nicht warten bis die Transaktion beendet ist.
Das Aufkommen neuer Formen der Bezahlung soll das Bedürfnis des Verbrauchers nach einem reibungslosen Kauferlebnis entsprechen. Wenn Einzelhändler ihre Kunden dazu zwingen ewiglange Formulare auszufüllen, haben sie nicht verstanden, dass eine schnelle und einfache Methode die Conversionsrate um bis zu 20 % steigern kann.
Daher sollte man im Jahr 2019 seine Zahlungsmöglichkeiten optimieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Social Shopping
Immer häufiger kaufen die Menschen auf sozialen Netzwerken ein. Jeder der auf Facebook oder auf Instagram unterwegs ist, wird sicher in seinem Feed Anzeigen mit diversen Produkten oder Diensten gesehen haben. Im März im Jahr 2018 startete Instagram die Möglichkeit, mit den Marken bis maximal 5 Produkten in einem Post markieren zu können. Diese Tags zeigen Informationen wie Preis und Link zum Kauf an.
Doch Instagram ist nicht der einzige Online-Dienst, die diesen Trend erkennt hat. Eine weitere Plattform, welche Marken eine Reihe von Chancen bietet, ihre Artikel zu teilen, ist Pinterest. Der Unterschied liegt hierbei bei der visuellen Suche. Die Nutzer von Pinterest suchen aktiv nach dem, was sie benötigen, im Gegensatz zu den Nutzern von Instagram und Facebook.
Wer seine jüngere Zielgruppe erreichen möchte, sollte Snapchat ausprobieren. Dank der markenfreundlichen Lens-Funktion kann ein Unternehmen aufgestockte Filter erstellen. Der Nutzer kann direkt aus der App kaufen, Snapchat nennt diese Möglichkeit „shoppable AR“, also die Verknüpfung aus Shopping und Augmented Reality.
Im Jahr 2019 sollte man über kreative Wege nachdenken, wie man soziale Plattformen nutzen kann, um seine E-Commerce-Präsenz steigern.
Abonnement-Dienste
Das Geschäftsmodell des Abonnements ist nicht neu, Zeitungen und Zeitschriften machen dies seit Jahreszehnten. Doch zunehmend verwendet auch der E-Commerce die Methode, um die Angebote zu differenzieren. Beispielsweise bietet Birchbox eine Kosmetik-Abonnement, hierbei bekommt der Kunde jeden Monat eine Box mit fünf ausgesuchten und individuellen Proben. Das Unternehmen bietet eine einfache und immer kündbares Abo-Modell an. Im Jahr 2017 hat das Unternehmen rund 1,5 Millionen Beauty-Boxen verkauft.
Ein weiteres Beispiel für so ein Abonnement-Service ist der Dollar Shave Club, dieser bietet einen simplen und stylischen Ansatz für die Männerpflege an. Der Initiator, Michael Dubin, sah diesen Erfolg auf dem Markt für Rasierer für den Mann. Dementsprechend stellte er einen abwechslungsreichen Ansatz zur Pflege dar, im Gegenteil zu Firmen, beispielsweise Gilette, welche einen ernsthaften High-Tech-Blick präsentierten.
Der ungefähre Wert mit Abo-Modellen betrug im Jahr 2016 mehr als 2,6 Milliarden US-Dollar. Wer bereits über einen abonnementbasierten Grundstein für die Verteilung von Produkten nachdenkt, kann 2019 das Jahr sein, in dem man beginnen sollte.
Videos
Videos haben, dank Plattformen wie YouTube, das World Wide Web im Sturm erobert. Rund 80 % der gesamten Internettraffics werden im Jahr 2019 durch Videos geschaffen. Der Hunger nach den Videoinhalten ist unersättlich, daher sollten Marken verschiedene Arten von Videos erstellen, beispielsweise Markenfilme, Animationsvideos, Produktvideos und viele mehr. Hierbei liegt der Hauptvorteil der Nutzung darin, dass der Kunde für die Mitteilung engagierter und empfindlicher ist.
Beim E-Commerce steigern Marken, welche Videos anbieten, die Conversion-Rate und verringern die Produktrückkehrrate. Das ist insofern sinnvoll, da Nutzer Produkte genauer gezeigt bekommen. So kann man zum Beispiel eine 360 Grad Ansicht von einem Kleidungsstück erhalten und erkennt so die Passform eines Models. Ein auffallendes Beispiel ist das Bekleidungsunternehmen Asos. Sämtliche Produkte haben ein Video, um das jeweilige Bekleidungsstück zu präsentieren.
Um sich mit den Kunden zu verbinden sollte man über den Tellerrand hinausdenken und sich einen Weg suchen, um sein Produkt oder seine Dienstleistung einfallsreich herauszustellen.
Sprachtechnologie und Suche
Der Aufschwung der Sprachtechnologie führte zu neuen Chancen, wie man mit Nutzern interagieren kann. Nun wird für die Suche und Kauf eines Produktes Sprache verwendet. „Voice Commerce“ ist der Sammelbegriff für so eine Transaktion, die durch Sprache erfolgt.
Im Jahr 2017 zeigte eine Umfrage, dass rund 41 % der Nutzer von Geräten, zum Beispiel Amazon Echo oder Google Home weitere Produkte mit Sprechsteuerung kaufen möchten. Einige Schätzungen gehen aus, dass „Voice Commerce“ in den USA einen Umsatz von rund 40 Millionen US-Dollar bis 2020 erzielen wird.
Im Jahr 2019 wird die Verwendung von Sprachsteuerung ansteigen, das ist schon lange keine Zukunftsmusik mehr, sondern Fakt. Dementsprechend sollte man seine Bemühungen zu „Voice Commerce“ jetzt starten, damit man auf lange Sicht Ergebnisse erzielen kann.