Ghost in the Shell
Der amerikanische Science-Fiction-Actionfilm „Ghost in the Shell“ stammt aus dem Jahre 2017. Die 3D-Verfilmung ist die erste Realumsetzung von „Mangas Ghost in the Shell“ und kam im März 2017 ins deutsche Kino. DreamWorks-Studio (von Steven Spielberg) kaufte sich erst 2008 die Filmrechte. Der Weg zum Ergebnis war lang und steinig, denn die Puristen der Fans von der Manga-Vorlage brachten eine Petition in Umlauf. Mehr als 100.000 Unterstützer beschwerten sich über die ausgewählte Cyborg-Hauptrolle. Keine japanischen Züge mehr, eine weiße Amerikanerin.
- Amazon Prime Video (Video on Demand)
- Scarlett Johansson, Pilou Asbæk, Takeshi Kitano (Actors)
- Rupert Sanders (Director) - Shirow Masamune (Writer) - Michael Costigan (Producer)
- Audience Rating: Freigegeben ab 16 Jahren
Der Polizist ist irritiert, neben ihm am Pissoir steht, oberflächlich betrachtet, eine Frau. „Ghost in the Shell“ ist visuell exzellent und schafft eine bizarre Welt, in die einige sich nicht trauen einzutauchen.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Die Neuverfilmung des Film „Ghost in the Shell“ des gleichnamigen Animes (1995) wurde von William Wheeler, Ehren Kruger und Jamie Moss geschrieben und aufgenommen von Jess Hall. Der Regisseur Rupert Sanders entschied sich für die USA als Produktionsland. Allerdings wurden kleine Szenen in Neuseeland gedreht. Kurz vor Ende der Dreharbeiten nutze die Crew einige Drehtage in der chinesischen Sonderverwaltungszone von Hongkong zum Dreh. Die Produktion übernahmen Steven Paul, Avi Arad und Michael Costigan. Wegen der Hintergründe ist der Science-Fiction-Film, über 106 Minuten, in zwei Originalsprachen zu sehen, Englisch und Japanisch.
Die Hauptrollen sind bestückt mit Scarlett Johansson (als Major Mira Killian), Pilou Asbæk (Polizist Batou), Michael Pitt (Kuze), Takeshi Kitano (Daisuke Aramaki), Chin Han (Togusa), Lasarus Ratuere (Ishikawa) und Juliette Binoche (als Dr. Ouélet). Die leitenden Studios investierten in Vermarktung und Produktion bis zu 250 Millionen US-Dollar. Das bedeutete einen Verlust von rund 80 Millionen Dollar und so wurde der Actionfilm finanziell ein Flop. Die Musik kam von Clint Mansell und Lorne Balfe.
Zusammenfassung & Story vom Film „Ghost in the Shell“
In der Zeit der Smartphones ist das Laden von Apps ganz selbstverständlich. Für „Ghost in the Shell“ ist ein Aufrüsten von menschlichen Körpern, mit kybernetischen Ersatzteilen, ebenfalls ganz normal. Der Körper von Scarlett Johansson wurde bei einem Terrorangriff zerstört, bis auf das Gehirn. Daraufhin nahmen die Bauer die Denkzentrale („Ghosts“) und verpflanzten diese in einen künstlichen und widerstandsfähigen Körper. Ist Major Mira Killian ein Prototyp einer künftigen Massenproduktion? Die erfolgreiche Gestaltung ist für das Unternehmen Hanka Robotics eine Bestätigung.
Major wird als Beweis der Eliteeinheit Sektion 9 der Firma, beauftragt durch die Regierung, zugewiesen. Damit können die perfekten Qualitäten als Soldatin unter Beweis gestellt werden. Der Körper, „Shell“ verfügt über eine Panzerfaust. Die künstliche Haut macht es möglich, durch die Lüfte zu gleiten und sich unsichtbar zu machen. Takeshi Kitano besitzt das Sagen in der Einheit und die Jagd findet in einer asiatischen Metropole statt, eine Verfolgungsjagd nach Cyberkriminellen und Terroristen.
Einer dieser Kriminellen ist der Hacker Kuze. Der Versuch mit der Transplantation scheint aber fehlzuschlagen, denn Major bekommt immer mehr Wahrnehmungsstörungen. Diese Störungen beeinflussen die Verfolgung auf Kuze. Auf der anderen Seite bekommt Scarlett Johansson damit einen Blick in ihre eigene Vergangenheit. Frequenzen einer Katze und ein japanisches Haus tauchen kurzzeitig auf. Der Schöpfer von Major erklärt dies. Es sind Erinnerungen an das alte Leben als Flüchtling. Es tauchen bei Major Fragen auf, wie: Was passierte vor der Transplantation mit dem „Ghost“? Diese Antwortsuche, drückt sich emotional aufgeblasen aus.
Tatsächlich trifft Major im Actionfilm auf ihre biologische Mutter. Nach Aussagen des Schöpfers waren die Eltern ums Leben gekommen. Diese Melodramatik passt nicht zu dem kühlen Film. Die wahre Mission auf der Erde kann Major nur verstehen und die übernatürlichen Kräfte gerecht einzusetzen, wenn sie ihre Eltern trifft, so denkt sie.
Völlig durcheinander taucht sie in die Untiefen des Flusses der Stadt New Port City ab. Dort kommt sie zur Ruhe, aber riskiert ihr Leben. Trifft „Shell“ auf Wasser kann es zum fatalen Kurzschluss kommen. Die Situation lässt die Frage offen, ob es Selbstfindung oder Selbsttötung ist. Die Gesichtszüge verraten nichts. Im gesamten Film blickt die Hauptfigur nur nach hinten in die Vergangenheit, was sich im Kontrast zu den Manga und Anime Figuren befindet. Diese lösen sich immer mehr von der Vergangenheit.
Die letzte Szene: Mit wilder Entschlossenheit zieht Major an einer abgeschlossenen Panzertür, dass die Haut von „Shell“ aufreißt und sich in Staub auflöst.
Kritiken und Fazit zum Film „Ghost in the Shell“
Die Architektur der Stadt New Port City ist überwältigend. Das futuristische Produktdesign der Skyline, die engen Gassen erzeugt eine faszinierende Welt. Einen weiteren Pluspunkt bekommen die Action-Szenen, die Schritt für Schritt dem animierten Original gleichen. Eine narrative Kühnheit fehlt der Neuverfilmung, dennoch ist dem Regisseur eine gute Unterhaltung gelungen. In „Ghost in the Shell“ kommt eine melancholische Zärtlichkeit zum Tragen, die schon im „Blade Runner“ existierte. Maschinen und Menschen verzehren sich nacheinander.
Die Hauptfigur Major, ist einfach zu entschlüsseln. Scarlett Johanssons zeigt eine grimmige Entschlossenheit. Sie stapft durch die Szenen. Dieselbe Motivation spiegelt sich im gesamten Film wider: Alle Gegner ausschalten und die Vergangenheit aufklären. Rupert Sanders ehrt mit seiner Verfilmung die Vorgänger und den Erfinder, liefert zeitgleich eine eigenständige Vision, die gut zum Anschauen ist. Allgemein sind die Stimmen nicht einheitlich. Der Film kursiert im Mittelfeld der Science-Fiction Szene.