Ginger & Rosa
Der Film „Ginger & Rosa“ berichtet von zwei Freundinnen, zu Zeiten des Kalten Krieges aufwachsen und leben. Die beiden 16-jährigen Mädchen, die sich seit ihrer Geburt kennen, gehen gemeinsam die ersten Schritte des Erwachsenwerdens. Sie rauchen die ersten Zigaretten und beginnen, sich für Jungs zu interessieren. Überschattet werden diese Erfahrungen jedoch von einer Welt, die am Rande eines Atomkrieges steht.
- Amazon Prime Video (Video on Demand)
- Elle Fanning, Alice Englert, Alessandro Nivola (Actors)
- Sally Potter (Director)
- Audience Rating: Freigegeben ab 12 Jahren
Als die Kuba-Krise ausbricht wird Ginger immer mehr politisch aktiv – beginnend damit, dass sie sich einer Antiatombewegung anschließt. Ihre beste Freundin Rosa hingegen ist auf der Suche nach der großen Liebe und die Mädchen stellen mit der Zeit fest, wie verschieden sie eigentlich sind.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte
Das Drama „Ginger & Rosa“ stammt von Sally Potter. Bekannt ist die britische Filmbuchautorin und Regisseurin bereits durch Filme wie „In stürmischen Zeiten“ oder „Yes“ und „Rage“. Für „Ginger & Rosa“ übernahm sie Drehbuch und Regie. Hauptschauplatz ist London in den 1960er Jahren und reflektiert laut eigener Aussage Potters Jugendzeit während des Kalten Krieges.
Die Darstellerinnen der beiden Hauptfiguren sind Elle Fanning als Ginger und Alice Englert, die Rosa verkörpert. Vertreten sind außerdem Jodhi May sowie Christina Hendricks, die die Mütter der beiden Mädchen – Anoushka und Natalie – spielen. Produziert wurde der Film in Großbritannien sowie Kanada, Dänemark und Kroatien. Die Uraufführung fand im September 2012 auf dem Toronto International Film Festival statt und kam im April 2013 in die deutschen Kinos.
Zusammenfassung & Story vom Film „Ginger und Rosa“
Als gegen Ende des Zweiten Weltkrieges am 6. August des Jahres 1945 die Atombombe in Hiroshima detoniert, liegen zwei Frauen in einem Londoner Krankenhaus gemeinsam in den Wehen. Aus Angst und um sich vermutlich gegenseitig Beistand zu leisten, greifen sich die beiden Frauen an den Händen. Die Verbindung hat Bestand, die Mütter bleiben befreundet und Ginger und Rosa wachsen gemeinsam auf. Als die beiden noch kleine Mädchen sind, verlässt Rosas Vater die Familie und mit der Zeit beginnt Gingers Mutter Natalie gegen Rosa zu sticheln, weil sie denkt, dass eben jene einen schlechten Einfluss auf ihre Tochter ausübt. Beide Teenager rebellieren gegen ihre Eltern, lassen sich auf wilde Autofahrten mit deutlich älteren Jungs ein und sitzen gemeinsam in der Badewanne, um die neu gekauften Jeans einlaufen zu lassen. Ihre Freundschaft hat Bestand, obwohl sich die Interessen der beiden Mädchen langsam auseinanderentwickeln.
Ginger möchte Schriftstellerin werden und stürzt sich leidenschaftlich in politisches Engagement. Als Vorbild dient ihr dabei ihr Vater Roland (Alessandro Nivola). Als linker Aktivist hatte er während dem Zweiten Weltkrieg als Totalverweigerer im Gefängnis gesessen und auch jetzt zu Zeiten des drohenden Atomkrieges macht er aus seinem pazifistischen Freigeist keinen Hehl und schreibt immer wieder radikale Politpamphlete. Doch in der Ehe zwischen Gingers Eltern scheint es zu kriseln. Roland hat häufig Affären während die leicht notorische Natalie ihrer vergeudeten Jugend hinterher zu trauern scheint.
Sie habe wohl für ihre kleine Familie das Malen aufgegeben, wusste sich in ihrer Schwangerschaft kaum im häuslichen Tun zu helfen und wolle all dies ihrer Tochter ersparen. Diese hat jedoch kein Verständnis für ihre Mutter und zieht nach der Trennung zu Roland, da er das komplette Gegenteil zu sein scheint. Er lehnt die klassische Vaterrolle kategorisch ab und wirkt für die Mädchen eher als ein Freund.
Auch Rosa, die ohne Vater aufgewachsen ist, schöpft Vertrauen. Rosa ist der ruhige Teil der Beiden und wirkt um einiges älter als Ginger. Sie verfolgt den simplen Traum die große Liebe zu finden. Auf Gingers Mutter wirkt der Teenager seltsam; laut ihrer Aussage mache sich Rosas Mutter Sorgen um sie und habe Angst, sie sei gestört. Ginger verteidigt ihre Freundin vehement. Doch mit der Zeit beginnt Ginger immer mehr, sich in Demonstrationen gegen den Atomkrieg und in tragischen Gedichten über das Ende der Welt zu verlieren. Somit kann sie nur in einer Art Schockstarre mit anschauen, wie ihr Vater ein Verhältnis mit Rosa beginnt und die eng verwobene Freundschaft der beiden Mädchen zerbricht.
Kritiken und Fazit zum Film „Ginger & Rosa“
Der Film „Ginger & Rosa“ erhielt gemischte Kritiken. Während teilweise von „moralischem und dramatischen Ballast“ gesprochen wird, bekommt Elle Fanning in ihrer Rolle als Ginger durchweg großes Lob für ihre Darstellung. „Ginger & Rosa“ war für einige Awards nominiert, drei davon konnte der Film für sich entscheiden. Das Drama um Freundschaft, Verrat und die allgemeinen Sorgen des Erwachsenwerdens trifft ungebremst und dennoch mit sanften Übergängen auf die androhende Katastrophe, die die Weltbevölkerung zu jener Zeit in Angst leben lässt. Sally Potter gelingt es, die innige Freundschaft der beiden Mädchen in einer warmen, herzlichen Atmosphäre zu veranschaulichen und gleichzeitig auf politische Themen aufmerksam zu machen, die ihre eigene Jugend prägten.