Glutnester
Katja Sambeth schaffte im Jahre 2015, mit ihrem neuen Film „Glutnester„, zwei Nominierungen. Nach der Premiere auf dem 25. Filmkunstfest für Kinder- und Jugendfilme gelang ihr eine Anwartschaft bei dem First Steps Award für einen abendfüllenden Spielfilm und auf dem Kinofest Lünen eine Nominierung im Wettbewerb Lüdia.
Die Jugendliche, mit dem Namen Jenny, ist total sauer auf ihre Mutter, denn nach dem Tod des Vaters sollen sie aus Frankfurt wegziehen. Als wenn das noch nicht genug wäre, es soll eine Plattenbausiedlung an der Ostsee sein. Die Mutter verkriecht sich immer mehr in die Trauer um den verlorenen Mann. Jenny findet schnell Freunde in dem neuen Umfeld.
Glutnester – Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Regisseurin Katja Sambeth tauchte das erste Mal ernsthaft in der Filmindustrie 2005 auf, mit dem Kurzfilm „Fishin“. Dafür arbeitete sie als Regisseurin und Co-Drehbuchautorin. Zehn Jahre später schafft Sambeth einen kleinen Durchbruch mit ihrem Jugendfilm „Glutnester„. Mithilfe des Kameramanns Gaetan Varone konnte innerhalb von zwanzig Drehtagen die Filmlänge von 83 Minuten fertiggestellt werden. Im Schnitt zur Hand ging Andrea Wenzler und Hannah Schwegel. Im Sommer 2012 standen die Orte Greifswald/Schönwalde 2 vor der Kamera. Romana Janik und Sophie-Luise Werner arbeiteten in der Produktion.
Cast: Dominik Görlach spielt den kleinen Joey im Film „Glutnester“. Marlène Meyer-Dunker bringt Jana vor die Kamera. Jorinde Miller zeigt dem Zuschauer die Jugendliche Jenny. Antonio Wannek geht in dem Charakter Bengt auf. Gerdy Zint hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck als Hardy. Nela Bartsch ist die Oma. Caroline Dibbern spielt Samantha und Steffen Schortie Scheumann den Rentner. Die passende Filmmusik wurde von Johannes Malfatti komponiert. Für die Maske arbeitete Ina Hildebrandt.
Zusammenfassung & Story vom Film Glutnester
Jenny, gespielt von Jorinde Lea Miller, ist fünfzehn Jahre alt. In diesem schwierigen Alter verstirbt plötzlich ihr Vater. Er war der Mittelpunkt ihres Lebens, denn die Mutter ist krank. Sie ist depressiv und nach diesem Schicksalsschlag verfällt sie immer mehr in ihre Depressionen. Die Krankheit behindert die Mama am wirklichen Alltagsleben teilzunehmen. Eines Tages teilt die Mutter Jenny mit, dass sie umziehen, weg aus der Stadt Frankfurt am Main und zu den Großeltern. Oma und Opa leben allerdings an der Ostsee, in etwa fünfhundert Kilometer entfernt von ihrer jetzigen Heimat.
Diesen Schock muss Jenny zusätzlich zum Verlust ihres Vaters verkraften, herausgerissen aus ihrem Leben, nicht nur ihren Vater verloren. Die neue Wohnung liegt in einer Plattenbausiedlung in Greifswald in dem Stadtteil Schönwalde zwei. Die Gegend besteht aus einem Supermarkt, einer Stammkneipe und fast keinen Grünflächen. In der Nähe befindet sich das Kraftwerk Lubmin. 1992 wurde es vom Netz genommen und fast alle Anwohner dieser Plattenbausiedlung verloren ihre Existenz. Schlagartig waren fast alle Menschen arbeitslos und eine Hoffnungslosigkeit legte sich über die Gegend.
Dort angekommen hat Jenny es sehr schwer. Keine Freunde geben ihr mehr Halt und ihre Mutter versinkt immer tiefer in der Krankheit. Zu den Großeltern hat Jenny kein gutes Verhältnis. Als Folge fängt das punkige Mädchen an zu rebellieren. Als Erstes geht sie nicht mehr in die Schule. In der gewonnenen Zeit bekommt Jenny Anschluss an die Jugendlichen des Viertels. Ganz besonders angetan hat es ihr der elfjährige Joey, Dominik Görlach. Die Kinder und Jugendlichen der Siedlung geben Jenny neuen Halt. Es wirkt, als hätte sie sich eine Ersatzfamilie aufgebaut. Alle verfolgen das gleiche Ziel, denn alle diese einsamen Gestalten suchen nach einer Orientierung im Leben.
Der kleine Joey lebt in schwierigen Verhältnissen und braucht öfters mal ein hörendes Ohr, welches Jenny ihm leiht. Die Freizeit verbringen die Jugendlichen und Kinder hauptsächlich damit, gemeinsam auf der Bank am Treffpunkt zu sitzen und zu quatschen. Alle helfen sich gegenseitig, dadurch finden die Jugendlichen am Ort den Weg zurück ins Leben.
Kritiken und Fazit zum Film Glutnester
Woher stammt der Titel? Glutnester sind im Allgemeinen unbeaufsichtigte Brandherde. Zu jeder Zeit können sie aufflammen und einen Großbrand auslösen. Häufig trifft man die kleinen Brandherde an, wenn der Regen schon über längere Zeit ausgeblieben ist. Kleine Probleme im Leben können ebenfalls große Folgen haben. Die Thematik behandelt der Film „Glutnester“ von der Regisseurin Katja Sambeth. Damit begibt sie sich auf einen schmalen Grat zwischen der Realität des sozialschwachen Milieus und den allgemein vorherrschenden Vorurteilen. Das Publikum wird mit Perspektivlosigkeit konfrontiert, mit der sich heutzutage viele junge Leute abfinden müssen.
Das Leben ist voll von Entscheidungen und gerade in jungen Jahren brauchen die Menschen Anleitung. Aber häufig sind die Eltern überfordert und haben ihre eigenen Probleme. Erzählerisch sind in dem Spielfilm einige Makel zu finden, doch für den Zuschauer ist leicht zu sehen, dass er mit viel Herz gedreht wurde. Dem knappen Budget wurde die Produktion gerecht, indem die Anwohner selbst vor der Kamera standen. Dadurch ist ein gutes Debüt von Jorinde Lea Miller zustande gekommen. Der Betrachter wird direkt in den ersten Sekunden in ihren Bann gezogen.