I, Anna
Der deutsche Film „I, Anna“ stammt aus dem Jahre 2011. Der Thriller kam aber erst im Mai 2013 in Deutschland in die Kinos. Das Drehbuch basiert auf den Roman von Elsa Lewin. Allerdings entstand erstmals 1998 eine Verfilmung („Solo für Klarinette“), die ein absolutes Desaster war. Das Buch selbst ist gut geschrieben, darum gab sich Barnaby Southcombe einem echten Wagnis hin.
- Amazon Prime Video (Video on Demand)
- Charoltte Rampling, Gabriel Byrne, Eddie Marsan (Actors)
- Barnaby Southcombe (Director) - Michael Eckelt (Producer)
- Audience Rating: Freigegeben ab 16 Jahren
Ein düsterer Psychokrimi mit Erotik ist keine Komödie, für welche das Kinopublikum Schlange steht. Die Geschichte besteht aus einer reifen Frau, die in einen einsamen Kommissar ihren Partner entdeckt. Beide erspähen erneut die Unmöglichkeit der Liebe zweier Personen.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Die aktuelle Kulisse in „I, Anna“ wählte der Regisseur Barnaby Southcombe (Sohn von Rampling) in London. Die Originalsprache ist Englisch, obwohl es ein deutscher Film ist. Die 91 Minuten der Produktion übernahmen Michael Eckelt, Christopher Simon, Ilann Girard und Felix Vossen. Die Hauptrolle wurde von Charlotte Rampling besetzt. Zusammen mit Gabriel Byrne als Bernie Reid stehen international hoch angesehene Darsteller im Mittelpunkt. Den Film zu perfektionieren spielten Schauspieler mit wie: Eddie Marsan (Kevin), Ralph Brown (als George), Hayley Atwell (Emmy) und Honor Blackman (Joan).
Die Hauptrolle wurde 2013 für den Evening Standard British Film Award nominiert. Eine weitere Nominierung erreichte der Regisseur in der Kategorie Bester Film, auf Internationalen Film Festival in Shanghai. Es gab allerdings nur eine Auszeichnung für Barnaby Southcombe, 2012 beim Vancouver International Film Festival. Die Zeiten ändern sich, sodass der Regisseur alle Traditionen hinter sich lassen kann und mithilfe der guten Kameraführung von Ben Smithard an den Film aus den 40er anschließen kann.
Zusammenfassung & Story vom Film „I, Anna“
Ein Leben als alleinstehende Großmutter empfindet Charlotte (Anna) langweilig und trostlos. Einzige Lichtblicke sind die Besuche der Enkelin. Anna ist schon weit in den 60er und sie ist auf der Suche nach einem Partner. Die letzte Beziehung beendete eine Scheidung. Sie besucht Speeddating-Abende, um schnell fündig zu werden und dem elenden Alltag zu entfliehen. Unter dem Pseudonym „Allegra“ taucht Anna schüchtern und gehemmt zu den Abenden auf. Die Organisatorin vermutet eine Unzufriedenheit mit dem Treffen, aber eigentlich sind die Männer nicht nach Anna’s Geschmack.
Gleichzeitig ist Detektive Chief Inspektor Bernie Reid auf dem Weg ins Hotel, um endlich nach einem langen Arbeitstag ins Bett zu gehen. Auch Reid lebt in Scheidung, was seinen Aufenthalt in der Hotelpension erklärt. Nach dem Kauf der Morgenzeitung und Brötchen, hört er im Polizeifunk seines Autos, dass ein Mord gegenüber im Gebäude begangen wurde. Die beiden zentralen Akteure, der Kommissar und Anna erzeugen großes Schauspielerkino für den Zuschauer. Die Situationen treten getrennt voneinander auf. Wie finden die beiden Darsteller zusammen? Eine nur kurze Begegnung verbindet Anna und Bernie, das wird am Ende des Films klar.
Auf dem Weg zum Tatort trifft der Kommissar in der Lobby des Wohnkomplexes Anna, eine elegante und rätselhafte Erscheinung. Eigentlich hätten die beiden sich gar nicht getroffen, denn sie war schon unterwegs zum Auto. Vollkommen in Gedanken versunken, macht Anna kehrt und nimmt einen vergessenen Regenschirm aus dem Fahrstuhl an sich. Diese Situation beobachtet Bernie wie hypnotisiert. Ahnt der Kommissar an dieser Stelle schon, dass die Frau eine Verbindung zu dem Mord darstellt? Später bei einem Dating treffen die beiden Personen wieder aufeinander. Zwei einsame Menschen finden zusammen?
Die Arbeit des Polizisten ist mehr, als nur ein Mordfall aufzuklären. Die Aufklärung wird im Film nach und nach deutlich. Sein Partner Detektive Inspektor Kevin Franks und Bernie Reid ermitteln aus unterschiedlichen Richtungen, doch nähern sie sich mit der Zeit der Wahrheit. Das Ergebnis ist glaubwürdig und stimmig. Der alte Film sprach über existenzielle Leere, Einsamkeit, tiefe Schatten und unbändige Sehnsucht. Diese Gefühle greift die Neuverfilmung wieder auf, mit der femininen Anna, die einige Jahre reifer ist. Der Polizist wird noch verlorener dargestellt, als in seinen Ursprüngen. Barnaby Southcombe knüpft direkt an die 40er Jahre des alten Films an. Wie vielen Regisseure sind Dramaturgie und Logik zweitrangig.
Kritiken und Fazit zum Film „I, Anna“
Zum Ende liefert der Thriller „I, Anna“ seinen Zuschauern eine neue Wendung der Geschehnisse. Viele Menschen dürfte dieses wiederholt geöffnete Fass verärgern. Es ist angenehmer, die Tiefe und das Leben der traurigen Anna zu einem Ende zu bringen. Beide Schauspieler erstarren immer wieder in Posen gefälschter Schicksalhaftigkeit. Anna stiert vor sich und spielt ihre hervorragenden Fähigkeiten nicht aus. Barnaby Southcombe stellt die Hauptdarstellerin immer nur dann nicht gedankenverloren dar, wenn er sich in den Gesichtern von Anna und Bernie verliert.
Die Songs von Richard Hawleys geben dem Film seinen nötigen traurigen und herzzerreißenden Charakter. Diese dienen der Untermalung von Londons Straßen und Wohnungen. Die Metropole nimmt eine wichtige Rolle ein. Anonyme Hotelzimmer mit riesigen Fenstern lassen den Zuschauer einen wunderbaren Blick auf London werfen. Einige Stimmen monierten, den Täter von Anfang an zu kennen. Ist das die Wahrheit? Finden Sie es heraus.