Just a Kiss
Ein Glasgower Traumpaar stellen Casim und Roisin im Film „Just a Kiss“ dar. Bei den beiden hat es sofort gefunkt. Er ein jugendlicher DJ und sie eine lebenserfahrene, selbstbewusste Musiklehrerin. Das Problem sind die religiösen Hintergründe der beiden Personen. Roisin ist eine streng katholisch erzogene Irin und Casim befindet sich in der pakistanisch-muslimischen Glaubenswelt.
- FSK 6
- Yaqub, Atta, Birthistle, Eva, Riaz, Ahmad (Actors)
- Loach, Ken (Director)
- Audience Rating: Freigegeben ab 6 Jahren
„Just a Kiss“ stammt aus Großbritannien und feierte seine Premiere auf der Berlinale 2004. Neun Monate nach der Auszeichnung mit dem Preis – Gilde des deutschen Filmkunsttheater und den Preis der Ökumenischen Jury auf der Berlinale kam er im November in die deutschen Kinos. Außerdem lief zu dem Liebesfilm ein Wettbewerb um den Goldenen Bären.
Just a Kiss – Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Der Originaltitel vom Film „Just a Kiss“ lautet „Ae Fond Kiss“ geht auf das Lied von Robert Burns zurück, welches im Film gesungen wird, wofür George Fenton verantwortlich ist. Passenderweise zum Hintergrund sind Originalsprachen Englisch und Punjabi. Über eine Länge von 100 Minuten Spielzeit führte Ken Loach Regie. Die Geschichte stammt von Paul Laverty, der das Drehbuch schrieb. Alle Dreharbeiten fanden in Málaga, Glasgow und Nerja statt. Die Produktion stand unter der Leitung von Rebecca O’Brien und der Schnitt wurde von Jonathan Morris ausgeführt.
Besetzung der Schauspieler: Atta Yaqub spielt den DJ Casim Khan und wurde von Barry Ackroyd gefilmt. Eva Birthistle ist in der zweiten Hauptrolle, als Roisin Hanlon, zusehen. Die Familie Khan setzt sich aus Ahmad Riaz (Tariq), Shamshad Akhtar (Sadia), Shabana Akhtar Bakhsh (Tahara) und Ghizala Avan (Rukhsana) zusammen. Dann spielen noch Shy Ramsan als Hammid mit und Emma Friel (Annie), David McKay (Wee Roddie), Raymond Mearns (Big Roddie), Gary Lewis (Danny), Karen Fraser (Elsie), John Yule (Schulleiter), Ruth McGhie (Mary Nolan), Gerard Kelly (Gemeindepriester), David Wallace (Pater David), Dougie Wallace (Hausmeister), Jacqueline Bett (Jacqueline), Pasha Bocarie (Amar), Foqia Hayee (Amars Mutter), Abdul Hayee (Amars Vater), Sunna Mirza (Jasmine) und Balquees Hassan (Jasmines Mutter).
Zusammenfassung & Story vom Film Just a Kiss
Seit fast vierzig Jahren lebt die pakistanische Familie Khan in Großbritannien. Die Eltern Tariq und Sadia zogen drei Kinder groß. Rukshsana studiert und heiratet bald den promovierten Amar. Casim studierte Buchhaltung, arbeitet jedoch als DJ und möchte mit seinem Freund Hammid eine Disco eröffnen. Bald soll seine Hochzeit mit der Cousine Jasmine stattfinden, die die Eltern arrangiert haben. Dazu kommt auch ein Ausbau des Hauses, weil Casim mit der neuen Frau dort einziehen soll. Tahara geht noch zur Schule und möchte Journalismus studieren. Die älteste Tochter lebt streng nach den familiären Traditionen und ist bereit, die geplante Hochzeit vorzunehmen. Jedoch die beiden anderen distanzieren sich immer mehr von den Traditionen und somit auch von den Eltern.
Tahara wird eines Tages in der Schule belästigt und Casim eilt zur Hilfe. Die ganze Gruppe rennt durch die Schule und landet im Musikraum. Dort unterrichtet Roisin Hanlon, durch das entstandene Chaos geht ihre Gitarre kaputt. Als Dank bringt Casim ihr nächsten Tag eine neue Gitarre vorbei und fährt sie nach Hause. Auf dem Weg muss sie sich immer wieder verstecken, damit Casim keine Probleme bekommt. Am Ende gehen beide zusammen aus. In der Disco trifft er auf seine jüngere Schwester, die dort nicht sein darf. Er schickt sie nach Hause und Casim verbringt mit Roisin die Nacht.
Die beiden lieben sich und verbringen heimlich einen Urlaub in Spanien. Dort erklärt er ihr, dass er seiner Cousine zur Hochzeit versprochen ist. Roisin denkt, dass das eine Ausrede sei, und ist sauer. Casim möchte die Beziehung zur Musiklehrerin aber nicht aufgeben und überlegt alles öffentlich zu machen. Sein Freund Hammid rät ihm ab, da das seine Familie zerstören würde. Also trennt er sich schweren Herzens von ihr. In der Zwischenzeit ist Rukhsana verlobt.
Kurze Zeit später verbietet der Vater der kleinen Tochter, in Edinburgh Journalismus zu studieren. Sie soll in Glasgow bleiben. Erst später bezieht er Stellung und erklärt, dass auch er seiner angedachten Hochzeit nicht zustimmt und schlägt sich auf die Seite seiner kleinen Schwester. Sofort zieht er aus und geht zu Hammid. Roisin weicht Casim immer aus, erst als Tahara sie aufklärt, nimmt sie wieder Kontakt auf. Ihre Beziehung bleibt nicht geheim. Alle Angehörigen der Familie und die muslimische Gemeinde wissen Bescheid und die Ehre ist zerstört. Dadurch löst Amar die Verlobung mit Rukhsana. Die verlassene Verlobte sucht Roisini auf und bittet sie die Beziehung zu beenden. Doch die Musiklehrerin lässt sich nicht beirren, auch als sie auf eine konfessionslose Schule zwangsversetzt wird.
Die Familie Khan schafft es irgendwie Casim nach Hause zu holen und stellt ihm seiner Cousine vor, die nichts von seiner Entscheidung wusste. Roisin bekommt Wind davon und denkt das Casim ein falsches Spiel spielt. Casim steht jedoch zu seinem Entschluss und nimmt Reißaus. Er versucht, seine Geliebte zur Einsicht zu bringen, was ihm auch gelingt. Die beiden bleiben trotz aller Schwierigkeiten ein Paar. Tahara setzt sich ebenfalls durch, in Edinburgh zu studieren, und die Familie ist entzweit. Nur noch die beiden Geschwister halten Kontakt. Eine verzwickte Liebesgeschichte.
Kritiken und Fazit zum Film Just a Kiss
„Just a Kiss“ bringt den Zuschauern elementare Probleme näher, die Einwanderfamilien haben. Eltern sind der Tradition ihres Herkunftslandes eng verbunden und die Kinder passen sich der neuen Gesellschaft an. Gleich zu Anfang hören die Filminteressierten eine mutige Rede von Tahara über Vorurteile, Rassismus und Intoleranz. Am Ende steht die Entscheidung, die Familie zu verlassen. Es ist ein deutlicher Entwicklungsprozess der zweiten Generation, der auf alle Einwanderer zutrifft.
Die Eltern Khan gehören zu denen, die 1947 aus Indien vertrieben wurden, weil die Briten sich einfach aus den Kolonien zurückzogen. Es existieren viele Parallelen zu anderen Krisenregionen heute, aber Ken Loach möchte keine Lösung bieten, sondern nur eine Warnung aufzeigen.
Melancholische Klaviermusik verbindet tolle Aufnahmen von Glasgow mit der Tragik und Romantik. Der Liebesfilm ist ein erschütterndes Zeitbild und wurde von einer präzisen Ausgewogenheit gesteuert. Ganz selten gibt es Filme, die jedem einzelnen Charakter die Rolle des Opfers und des Täters zuweisen. Es ist faszinierend, wie der Film sein Anliegen herüberbringt und sofort zur Sache kommt.