13. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin (KIT 2016)
Von einer Infektionskrankheit ist die Rede, wenn die Krankheit durch einen Erreger ausgelöst wird, was Viren oder auch Bakterien sein können. Damit plagt sich der Mensch schon immer herum, doch heute hat man ein viel größeres Verständnis davon, welche Ursachen in Frage kommen und wie solche Krankheiten behandelt werden können. Dennoch stellen sich auch weiterhin in vielerlei Hinsicht Fragen dazu und Probleme, die es zu lösen gilt. Auch deshalb fand jetzt in Würzburg der 13. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin statt. Ausgerichtet wird er von mehreren Fachgesellschaften, unter anderem der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie. In diesem Jahr wollte man besonders hervorheben, dass Infektionskrankheiten interdisziplinär verstanden und gelöst werden müssen. Der Kongress fand über vier Tage lang im Juni in Würzburg statt. Mehr zum KIT 2016 gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin 2016
In diesem Jahr ging es für den Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin nach Würzburg. Der Kongress dauerte vom 15. bis zum 18. Juni und wurde im Congress Centrum Würzburg ausgerichtet. Dahinter stehen gleich vier Gesellschaften. Das sind die Deutsche Gesellschaft für Infektiologie, die Deutsche AIDS-Gesellschaft, die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit sowie der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie. Präsident des Kongresses war Prof. Dr. Hartwig Klinker. Vizepräsident war Prof. Dr. Andrew J. Ullmann und PD Dr. Werner Heinz war wissenschaftlicher Sekretär. Alle drei arbeiten am Universitätsklinikum Würzburg.
Neben den vier großen Gesellschaften waren noch weitere Fachgesellschaften und Organisationen an diesem Kongress in Würzburg beteiligt. Dazu zählen unter anderem die Arbeitsgemeinschaft wissenschaftlicher Fachgesellschaften in der Infektionsmedizin, die Arbeitsgemeinschaft Infektion in der Hämatologie und Onkologie, der Berufsverband Deutscher Internisten, die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie, die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten und die Gesellschaft für Virologie. Daneben waren auch Sponsoren und Aussteller mit dabei. Die Teilnahme kostete bei früher Buchung 250 Euro, für Mitglieder der vier Hauptgesellschaften 200 Euro.
Programm des 13. KIT
Los ging es am Mittwoch, den 15. Juni. Um 18 Uhr wurde der KIT von H. Klinker und A. J. Ullmann eröffnet. Es folgte der erste Plenarvortrag von C. Drosten aus Bonn zum Thema “Reservoire und Risiken für neuartige Viruserkrankungen”. Weitere Plenarvorträge waren in den nächsten Tagen “Emerging Antibiotic Resistance: A worldwide Crisis” von M. Akova aus Ankara, “One Health – One Perception: Integrierte Infektionskontrolle in Humanmedizin, Landwirtschaft und Umwelt” von L. Wieler aus Berlin, “Mehr als ein infektiologisches Problem: Aktuelle Herausforderungen bei der medizinischen Versorgung von Flüchtlingen in Deutschland” von A. Stich aus Würzburg und “Infektiologie – Quo vadis?” von W. Kern aus Freiburg.
An den vier Tagen gab es ein volles Programm. Schon vor der Kongresseröffnung gab es Symposion, die verschiedene Themen abdeckten. Dazu gehörten „Antibiotikatherapie – Renaissance alter Antibiotika, Antibiotika-Pipeline”, “Pharmakologische Aspekte beim Einsatz antiinfektiver Therapien”, “Mikrobiom – Schlüssel für innovative Therapieansätze von Infektionen?”, “Atemwegsinfektionen – virale Infektionen, Ko-Infektionen, Bronchitis am Respirator”, “Masern und Poliomyelitis”, “Infektionen in der Schwangerschaft und konnatale Infektionen”, “Importierte und einheimische Parasitosen”, “Medizinische Betreuung von Flüchtlingen”, “Demographischer Wandel – Implikationen für Infektionskrankheiten”, “Medien und Infektion” und “Modelle stationärer Versorgung in der Infektiologie”. Der Kongress endete am Samstag mit der Verabschiedung.
Fortbildungsseminare und Workshops
Der KIT bot auch die Gelegenheit für die Akademie. Dabei handelt es sich um Fortbildungsseminare der Akademie für Infektionsmedizin. Diese wurden sowohl am ersten als auch letzten Tag unter folgenden Themen angeboten: “Fieber unklarer Genese”, “Sexuell übertragene Erkrankungen”, “Umgang mit multiresistenten Erregern” und “Reisemedizinische Beratung”. Zudem wurden auch Workshops angeboten, die man jeden Tag nutzen konnte. Teilweise fielen dafür keine Kosten an, wenn man ohnehin am Kongress teilgenommen hat. Ansonsten konnten aber Kosten von bis zu 120 Euro anfallen.
Themen der Workshops waren unter anderem “Infektiologische Visiten – I. Infektionsambulanz”, “Management hochkontagiöser Erkrankungen”, „Mikroskopierkurs Parasiten”, “Infektiologie Quiz”, “Satellitensymposium zur Molekularen Infektionsbiologie: Host Pathogen-Interactions in Infection Biology: novel models and approaches”, “Impfen up to date”, “Medizinische Versorgung von Flüchtlingen in Deutschland”, “Paper richtig lesen”, “Update Molekulare Diagnostik in der Infektionsmedizin”, “Management von Ausbrüchen nosokomialer Infektionskrankheiten”, “Let’s talk about sex”, “Vom Säugling bis zum Greis – Antibiotikatherapie in der ambulanten Praxis”, “Pflegekongress ‘Herausforderungen für die Pflege bei infektiösen Patienten – nicht nur in der Infektiologie’” und der “dägna-Workshop ‘Migration’ für Medizinische Fachangestellte”.
Fazit zum 13. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin
Infektionskrankheiten sind ein Thema, das natürlich alle Menschen etwas angeht. Man kann die Augen vor den Herausforderungen verschließen und sich lediglich mit Spielautomaten beschäftigen, doch das Thema Infektionskrankheiten und Tropenmedizin betrifft uns alle. Pandemien wie Covid-19 und das vermehrte Auftreten tropischer Insekten in Europa haben die Bedeutung der Forschung in diesem Bereich deutlich gemacht. Daher gibt es auch viele verschiedene medizinische Fachgesellschaften, die sich direkt oder indirekt damit beschäftigen. Diese haben sich jetzt für vier Tage im Congress Centrum Würzburg für den 13. Kongress für Infektionskrankheiten und Tropenmedizin getroffen. Verschiedene Fachgesellschaften sind bei der Veranstaltung mit dabei gewesen, um über ganz unterschiedliche Aspekte zu sprechen, die mit Infektionskrankheiten einhergehen. Neben verschiedenen Plenarvorträgen gab es auch Workshops, Symposien, Fortbildungsveranstaltungen und die Gelegenheit für ein Get-Together. Der nächste Kongress dieser Art wird in zwei Jahren in Köln stattfinden. Informationen zum Kongress oder den Themen gibt es auf der offiziellen Webseite und auf den Seiten der Fachgesellschaften.