Laurence Anyways
„Laurence Anyways“ ist ein kanadisches Filmdrama aus dem Jahre 2012, welches der Frage auf den Grund geht: Was ist stärker, die Liebe oder eine sexuelle Orientierung? Ein Leben im falschen Körper, ist in der heutigen Welt öfters ein Streitpunkt. Aus diesem Grund geraten, einige Menschen in die Situation eine Geschlechtsumwandlung vorzunehmen.
- Amazon Prime Video (Video on Demand)
- Melvil Poupaud, Suzanne Clément, Nathalie Baye (Actors)
- Xavier Dolan (Director) - Xavier Dolan (Writer) - Charles Gillibert (Producer)
- Audience Rating: Freigegeben ab 6 Jahren
Am 18. Mai 2012 fand die Premiere auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes statt. In Deutschland sahen die ersten Augen das Drama am 2. Oktober auf dem Filmfest in Hamburg und ab dem 27. Juni dann auf der deutschen Kinoleinwand. Der Regisseur erhielt für seine Verfilmung zahlreiche internationale Preise und Nominierungen. Es gab die Queer Palm, zwei Canadian Screen Awards, drei Jutra Awards und den Prix Lumières in der Kategorie Bester französischsprachiger Film. Dann folgten die Auszeichnungen mit der Besten Darstellerin und dem besten kanadischen Spielfilm.
Laurence Anyways – Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Regisseur, Drehbuchautor und Cutter Xavier Dolan verfilmte eine Geschichte über die Probleme einer Geschlechtsumwandlung innerhalb von 168 Minuten. „Laurence Anyways“ war ein Herzensprojekt, welches lange Zeit von Dolan vorbereitet wurde. Die Idee, für das Drama ab dem 6. Lebensjahr, entstand durch seinen Arbeitskollegen, deren Freundin ihm erklärte, sie möchte als Frau leben. Die gesamte Produktion hatten Charles Gillibert, Lyse Lafontaine und Nathanaël Karmitz inne. Ende Juni 2011 war bereits die Hälfte des Drehs fertiggestellt. Ort für den Dreh waren Colorado, Paris, Miami, Montréal sowie Trois-Rivières.
Kameramann Yves Bélanger hatte seine Mühen, bei der Vielzahl der Darsteller: Als Laurence war erst Louis Garrel vorgesehen, der auch in „Herzensbrecher“ mit Dolan zusammenarbeitete. Doch wurde es, zwei Wochen vor Drehbeginn, Melvil Poupaud. Suzanne Clément stellt Fred, Frédérique Belair, dar. Nathalie Baye interpretiert Julienne Alia. Dazu kommen: Monia Chokri, Susan Almgren, Yves Jacques, Sophie Faucher, Magalie Lépine Blondeau, Catherine Bégin, Emmanuel Schwartz, Jacques Lavallée, Perrette Souplex, Patricia Tulasne, David Savard und Monique Spaziani. Dolans Vater, Manuel Tadros, spielt eine kleine Nebenrolle, den Vermieter. Weitere Namen lauten: Denise Filiatrault, Violette Chauveau, Mylène Jampanoï, Jacob Tierney, Gilles Renaud, Patrice Coquereau, Anne-Élisabeth Bossé, Anne Dorval, Pierre Chagnon, Éric Bruneau, Alexis Lefebvre, Denys Paris, Vincent Davy, Vincent Plouffe, Alexandre Goyette, Antoine-Olivier Pilon, Bronwen Mantel, Mario Geoffrey, Yvette Thuot, Jeanne Gionnet-Lavigne, Claude Gasse, Clément Deschênes, Mark Lambert und François Sasseville.
Zusammenfassung & Story vom Film Laurence Anyways
Laurence Alia ist eine transgender Frau, doch sie hat sich noch nicht geoutet. Arbeiten tut Laurence als Lehrerin und hat seit zwei Jahren eine feste Beziehung zu Fred. Sie arbeitet beim Film und schreibt nebenbei noch Gedichte und Kurzgeschichten. Auf einem Trip nach New York geraten die beiden in Streit und er teilt ihr die wahre Situation mit. Fred ist völlig am Boden zerstört. Die Mutter und die Schwester raten Fred, Laurence zu verlassen, doch gleichzeitig ist sie schwanger von ihm. Ohne Laurence davon zu berichten, treibt sie ab.
Im November sucht Fred seine Eltern auf. Das Verhältnis zum Vater ist gestört und die Mutter hat ihr Kind noch nie als Sohn anerkannt. Als Laurence der Mama mitteilt, er möchte als Frau leben, ist es für sie das Normalste der Welt und er soll die Probleme alleine lösen. Fred stellt sich gegen die Familie und möchte mit Laurence die Situation durchstehen.
Eines Tages nimmt Laurence den ganzen Mut zusammen und trägt in der Öffentlichkeit Frauenkleider. Aber wegen der anderen Mitmenschen fällt er wieder zurück. Der Druck lastet enorm auf ihm. Doch Ende des Jahres taucht er in Kostüm und geschminkt vor seinen Schülern auf. Die reagieren ganz entspannt.
Die folgende Zeit ist schwierig, Laurence verliert den Job, und Fred wird depressiv. Später in einer Kneipe wird Laurence von einem Mann angemacht und es kommt zu Handgreiflichkeiten. Für Fred ist alles nicht mehr zu ertragen. Nach einer Affäre trennt sie sich von Laurence.
Vier Jahre später:
Fred hat einen neuen Mann und einen kleinen Sohn Leo, doch das Leben als Hausfrau überfordert sie. Während sie eine Party schmeißt, kommt Fred gewaltig an ihre Grenzen mit der Arbeit. Laurence lebt mit Charlotte zusammen. Nach einiger Zeit merken beide allerdings, dass sie jedoch zusammengehören. Sie treffen sich wieder und wollen ein paar Tage aus dem Alltag fliehen. Auf dem Weg zu einem anderen Pärchen, wo der Mann sich auch einer Geschlechtsangleichung unterzogen hat. Überraschenderweise sieht Fred es dem Mann überhaupt nicht an.
In der Zwischenzeit stellt ihr Ehemann fest, dass sie mit Laurence unterwegs ist. Doch abends geraten die beiden wieder aneinander. Beide machen sich Vorwürfe und die Wahrheit von der Abtreibung kommt ans Licht. Am nächsten Morgen ist Laurence verschwunden, für einen Neuanfang hat es nicht gereicht. Drei Jahre später hat Laurence ein neues Buch herausgebracht und kämpft sich als Frau durch die Welt. Fred lebt von ihrem Mann getrennt.
In der letzten Szene wird als Rückblick die Kennlernphase von Laurence und Fred gezeigt. An einem Filmset kamen die beiden sich näher.
Kritiken und Fazit zum Film Laurence Anyways
Der Film „Laurence Anyways“ erzählt eine Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe. Aber ganz nebenbei entwirft Dolan ein stimmiges Gesellschaftsporträt von Montreal in den 90er Jahren, der Kindheit des Regisseurs. Völlig gekonnt bewegt er sich zwischen Melodram und Komödie und gibt den wunderbaren Hauptdarstellern viel Raum, um ihr Können unter Beweis zu stellen.
Fast drei Stunden plant Dolan für die Liebesgeschichte ein. Eingerahmt durch ein Interview von Laurence. Detailverliebt stellt er dem Zuschauer die Liebe dar, wie sie zerbricht, wieder auflebt und wirklich endet. Die größten Anspannungen kommen aufgrund der besonderen Situation auf. Trotz aller Stärken hat der Spielfilm Überlänge und lässt viele Fragen offen. Die zahlreichen Schlenker arten für den Zuschauer zu einer Geduldsprobe aus. Der Humor kommt nicht zu kurz und wechselt sich mit fetzigen Wortgefechten ab. Das Transsexuelle-Drama „Laurence Anyways“ hat Dolan ganz souverän in die vordere Reihe der Autorenfilmer-Riege katapultiert. Es ist ein echtes Meisterwerk entstanden, was trotz seiner Länge nicht langweilig wird.