Das Kabinett des Dr. Parnassus
Weltpremiere vom Film „Das Kabinett des Dr. Parnassus“ fand im Mai 2009 statt, auf dem Cannes Film Festival in Frankreich. Januar 2010 lief der Fantasyfilm letztendlich auf den deutschen Kinoleinwänden. Es ist ein britisch-kanadischer Film von Terry Gilliam. Gewidmet wurde der Fantasystreifen dem verstorbenen Heath Ledger und William Vince, ebenfalls verstorben.
- Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
- Heath Ledger, Johnny Depp, Colin Farrell (Schauspieler)
- Terry Gilliam(Regisseur)
- Zielgruppen-Bewertung:Freigegeben ab 12 Jahren
Wer „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ schaut, taucht ab in eine Fantasiewelt, Märchen mal anders. Tagträume mit Terry Gilliams schrägen Art und einigen metaphysischen Spielereien. 2010 nominierte sich der Film für zwei Oscar und das Jahr zuvor, bei dem Satellite Awards, gewann er einen Preis in der Kategorie Bestes Kostümdesign.
Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Terry Gilliam ist der Regisseur und einer von zwei Drehbuchschreibern. Gilliam und sein Co-Autor, Charles McKeown, arbeiteten schon das dritte Mal zusammen. Doch damit nicht genug, selbst in der Produktion wirkte er persönlich mit. Dazu kamen noch Samuel Hadida, Amy Gilliam und William Vince. Die Gilliam-Familie ist stark vertreten. Die Tochter Amy organisierte die Geldquellen für den Film, über fast 30 Millionen Dollar.
Für 122 Minuten Fantasie begannen die Dreharbeiten in London an der Tower Bridge. Nach einiger Zeit siedelte das Team über nach Vancouver. Dabei verstarb der Hauptdarsteller, Heath Ledger – Tony. Weitere Darsteller: Johnny Depp (Tony, 1. Verwandlung), Jude Law (Tonys 2. Verwandlung), Colin Farrell (Tonys 3. Verwandlung), Christopher Plummer (Dr. Parnassus), Lily Cole (als Valentina und dessen Mutter), Tom Waits (Mr. Nick), Verne Troyer (Percy), Andrew Garfield (Anton), Paloma Faith (Sally) und Quinn Lord, Cassandra Sawtell, Carrie Genzel, Michael Eklund, Johnny Harris, Ryan Grantham und Peter Stormare.
Wie Tonys Verwandlungen zeigen, wurden letzte Szenen mit anderen Darstellern gespielt, im Stil und Kleidung jedoch angepasst an Heath Ledger. Die Märchenszenen wurden top untermalt von der musikalischen Gestaltung von Jeff Danna und Mychael Danna. Die Kamera hatte Nicola Pecorini inne und den Schnitt Mick Audsley.
Zusammenfassung & Story vom Film Das Kabinett des Doktor Parnassus
Seit ewigen Zeiten reist Dr. Parnassus mit seinem Wanderzirkus um die Welt. Mittlerweile angekommen im 21. Jahrhundert beginnen sie mit Darbietungen in London. Nicht alle sind von der Show begeistert. Stimmen werden laut, die behaupten es wäre eine Freakshow. Das Team kämpft um Zuschauer und folglich auch um Einnahmen. Allerdings die Menschen, die den Mut haben durch einen mysteriösen Spiegel zu wandern, werden nicht enttäuscht.
Tony ist ein verwegener, jedoch absolut unglücklicher Kerl. In einer Nacht möchte er seinem Leben ein Ende setzen. Als Tony sich gerade unter der Themsebrücke erhängen möchte, erscheint die Gauklergruppe. Die Gruppe schippert, völlig überladen, über den Fluss. Diese können Tony nicht sterben sehen und schneiden ihn vom Galgenstrick. Es dauert nicht lange bis der zu tiefst erschütterte Kerl sich in die Tochter des Anführers, Dr. Parnassus, verliebt. Dieses kleine unschuldige Mädchen in der Schaustellerkompanie, Valentina, ist von ihrem Vater an den Teufel verkauft worden.
Der Pakt ist geschlossen, am 16. Geburtstag kommt der Beelzebub, Mr. Nick, und darf das Mädel mitnehmen. Wie kam der Pakt zustande? Dr. Parnassus gewann eine Wette mit dem Teufel. Die Belohnung war Unsterblichkeit. Viele Jahre später, schon alt, verliebte er sich in eine junge Frau. Aus Angst die Frau ist nicht an ihm interessiert, schloss der Doktor einen neuen Pakt. Jugend für das erste Kind aus dieser Lieben. Deswegen muss die Tochter Valentina mit dem Teufel entschwinden.
Was hat es mit dem mysteriösen Spiegel auf sich? Eines Abends läuft eine betrunkene Gruppe vorbei und sieht den Spiegel auf der Bühne. Daneben befindet sich die Fee des Zirkus. Einer der Männer interessiert sich für sie und kann die Finger nicht von ihr lassen. Die Fee flieht durch den Spiegel und der Besoffene hinterher. Dahinter befindet sich eine Fantasiewelt. Diese Welt ist nur den Theaterleuten bekannt. Jeder Hindurchschreitende steht vor der Wahl, seinem Laster weiter zu frönen oder das Laster aufzugeben. Entsagt man dem Laster, steht die Rettung in Aussicht und kann in die reale Welt zurücktreten. Im Falle eines Neins wartet der Teufel auf denjenigen.
An diesem Abend kommt der Besoffene nicht wieder. Die Kumpel rufen die Polizei, aber auch diese ist machtlos und weiß nicht, wo der Freund abgeblieben ist. Die Suche wird aufgegeben und die Gruppe zieht ohne Strafe von dannen. Kein Zufall das Gilliam den Spiegel als Zugang verwendet. Jeder Mensch, der hindurch tritt, muss seinen eigenen Schatten überwinden und die Umwelt hinter sich lassen.
Der Teufel, bietet eine neue Wette an, zur Rettung von Valentina. Fünf Seelen an den Teufel verkaufen und sie ist frei. Diese Wette soll mit einem neuen Programm im Zirkus eingelöst werden. Der gerettete Tony gehört nun mit zum Team. Der Wettlauf mit der Zeit beginnt, bis zum 16. Geburtstag müssen die fünf Leute beim Teufel sein. Schafft es Tony, seine Liebe zu retten?
Kritiken und Fazit zum Film Das Kabinett des Doktor Parnassus
Terry Gilliam hat einen flirrenden und tosenden Bildersog mit seinem Fantasystreifen erzeugt. Es erscheinen eine Menge Geistermasken und computeranimierte Tricks. Über lange Zeit sinkt der Zuschauer tief ein in die faszinierende Welt. Beim letzten großen Auftakt zwischen Mr. Nick und Tony erscheint auf einmal ein neuer Schauspieler als Tony. Das sind die Stellen, an dem Heath Ledger verstarb. Durch diesen Trick konnte der Film gerettet werden und durch den Teufel fällt das nicht so schwer ins Gewicht. Im Kino und auf dem Jahrmarkt gilt das Gleiche: Schauspielhelden und Gaukler wechseln, die Show geht weiter.
Offensichtliche Schwächen tauchen auf, doch es hält nicht vom Schauen ab. Alle Fans des Regisseurs reagierten begeistert. Die zwei Autoren lieben Metaphern und „Das Kabinett des Doktor Parnassus“ bietet eine unerschöpfliche Quelle. Im Gegensatz zu seinen letzten Werken ist dieser Streich abgerundeter und nicht so banal. Das bedeutet, auch Leute, die nicht an Filmen von Gilliams interessiert sind, könnten Gefallen finden. Philip French beschrieb das Stück als visuell beeindruckend.