Rammbock
„Rammbock“ ein deutscher Horrorfilm, der im Januar 2010 auf dem Filmfestival Max Ophüls seine Erstausstrahlung hatte und lief im September in den deutschen Kinos. Die Entstehung fand mit dem ZDF und dem kleinen Fernsehspiel statt. Er schaffte ganze vier Auszeichnungen, zwei bei dem Max Ophüls Preis, dann den Wiener Filmpreis 2010 auf der Viennale und einen während dem Achtung-Berlin-Filmfestival 2010. Dazu kam noch ein Preis für den Besten Nachwuchsdarsteller beim New Faces Award.
- Amazon Prime Video (Video on Demand)
- Michael Fuith, Theo Trebs, Anka Graczyk (Actors)
- Marvin Kren (Director) - Benjamin Hessler (Writer) - Sigrid Hoerner (Producer)
- Audience Rating: Freigegeben ab 16 Jahren
In einigen Fällen weiß man schon direkt zu Beginn, dass die Reise ein Fehler war. So ging es auch Michi. Während der Ex-Freund von Wien nach Berlin reist, um Gabi den alten Wohnungsschlüssel zurückzubringen, bekennt er seinen Fehler. Doch ein Zurück gibt es nicht mehr.
Rammbock – Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Der Regisseur Marvin Kren und der Drehbuchautor Benjamin Hessler realisierten zusammen eine alte Idee für den Horrorfilm „Rammbock„. Für Marvin Krens ist es ein Spielfilmdebüt. Der Horror des Films basiert allerdings nicht auf Gewalt, sondern eher auf einer Untergangsstimmung. Das läuft es unter dem Genre „28 Days Later“ oder „Colin“. Die Produktion von Melanie Berke und Sigrid Hoerner ist nur etwas über eine Stunde lang, aber unterliegt einer Altersbegrenzung ab dem 16. Lebensjahr.
Bis auf kleine Aufnahme nutzt der Film ein düsteres Berlin als Kulisse. Der Kameramann Moritz Schultheiß filmte größtenteils in einem Wohnhaus und in dem Hinterhof. Außenaufnahmen finden die Zuschauer nur kurz bei der Flucht von Anita und Harper wieder. Der Schnitt kam von Silke Olthoff und die musikalische Untermalung von Marco Dreckkötter und Stefan Will.
Schauspieler/Besetzung: Michael Fuith ist zu sehen als der Ex-Freund Michael. Theo Trebs erscheint als Harper auf der Leinwand. Anka Graczyk spielt die Ex-Freundin Gabi. Emily Cox taucht als Anita auf und Sebastian Achilles als Kai.
Zusammenfassung & Story vom Film Rammbock
Michael befindet sich auf dem Weg nach Berlin. Er besitzt noch den Wohnungsschlüssel von seiner Ex-Freundin Gabi. Bei der persönlichen Übergabe erhofft er sich, die Beziehung irgendwie zu retten. Bei der Ankunft erwarten ihn allerdings nur zwei Handwerker. Harper, der Jüngere, weiß nicht, wo die Mieterin Gabi ist. Da Michi ihre Nummer noch hat, versucht er es auf ihrem Handy und erreicht nur die Mailbox. Ganz plötzlich greift der ältere Handwerker den jüngeren an.
Michael versucht, den Streit zu entschärfen und geht dazwischen. Beide verbarrikadieren sich in der Wohnung und Michael verliert sein Handy im Treppenhaus. Bei einem Blick aus dem Fenster stellen die beiden fest, dass nicht nur der Arbeitskollege, sondern auch einige Nachbarn sich in Bestien verwandelt haben. Der Bezug zur Außenwelt ist das Fernsehen und dort berichtet der Nachrichtensprecher über einen Aufstand. Die Polizei macht Mut und muntert zu einem kurzen Verbarrikadieren auf.
Nächsten Morgen ist es aber statt besser nur schlechter geworden. Im Fernsehen läuft nur noch ein Testbild, im Radio die Endlosschleife. Trotzdem erfahren Michael und Harper, dass ein Großteil der Stadt von einem Virus infiziert wurde. Übertragen wird die Krankheit bei einem Flüssigkeitsaustausch, dies kann bei Biss- oder Kratzwunden stattfinden. Ein Hunger auf Menschenfleisch ist die Folge des Virus, was nur nach einem Adrenalinstoß auftaucht. Bei geduldigem Warten lässt die Infektion nach einigen Tagen nach. Berlin wird über den Seeweg evakuiert.
Dummerweise wollen die beiden an das Handy im Treppenhaus gelangen. Michael bewaffnet sich mit einer Zwille und rennt los. Allerdings lauern die Zombies auch im Treppenhaus und bahnen sich einen Weg in die Wohnung. In letzter Sekunde retten die beiden sich in das Schlafzimmer. Harper versucht, seine Eltern anzurufen, erreicht aber nur den Anrufbeantworter. Die überlebenden Mieter kommunizieren über die Fenster miteinander.
Einige wollen Nahrung mit Medikamenten tauschen. In der Nachbarwohnung soll eine Frau Beruhigungsmittel horten. Michael und Harper starten einen Versuch mit einem Rammbock, die Wand gibt nach. Aber es erwartet sie ebenfalls ein Zombie und ihre eigenen Verfolger finden auch das Loch. Bei der Flucht auf das Dach und den Dachboden, stoßen die beiden auf Gabi und ihren neuen Freund Kai.
Harper konnte eine Methode erfinden, die Zombies aufzuhalten. Das Blitzlicht seiner Kamera erschreckt die Mutanten. Harper schafft alle Zombies in den Hinterhof und verschließt die Türen. Auf der Flucht über die Gewässer von Berlin verwandelt sich das alte Liebespaar auch in Zombies. So finden Gabi und Michael wieder zusammen. Harper und seiner Partnerin gelingt die Flucht.
Kritiken und Fazit zum Film Rammbock
Der Film „Rammbock“ zeigt einen interessanten Mikrokosmos. Das Altbekannte wird neu vermarktet, ohne plump zu wirken. Das Drehbuch von Benjamin Hessler zeigt klar und deutlich, dass der Autor sein Handwerk versteht und die Geschichte kann als originell bezeichnet werden. Vor der Kamera stehen die einzelnen Figuren ganz nahe und die Schockeffekte sind wohldosiert. Die grauen Farben der Großstadt lassen das Rot des Blutes deutlich hervortreten. Die räumliche Beschränkung lässt eine Enge aufkommen, die den ironischen Regieeinfällen guttut. Etwas Bemerkenswertes ist, dass nie versucht wird, den Film künstlich in die Länge zu ziehen.
Die gerade Erzählweise hinterlässt einen guten Rhythmus und trotzdem ist der Horrorstreifen sehr komplex. Die Charaktere sind überzeugend und lebensnah dargestellt. Ganz zum Schluss warten einige Fragen auf den Zuschauer. Was ist der Tod, wenn doch die ewige Liebe auf einen wartet? Was ist ein Leben, ohne den geliebten Menschen? Kann die Liebe einen nicht zur Raserei bringen, schlimmer als ein tödlicher Virus? Kurzer Horror mit einem tollen Ende!