Spielerin aus Österreich muss Gewinne an Casino zurückzahlen
In der jüngeren Vergangenheit liest man immer wieder von Fällen, in denen Online-Casinos verklagt werden. Der Hintergrund ist, dass Verluste von Spielern zurückgezahlt werden müssen, wenn die Casino-Angebote ohne Lizenz erfolgten und somit illegal waren. Die Anzahl der Klagen hat sich gehäuft, da viele Spieler hier eine zweite Chance sehen, ihre Verluste zurückzuerhalten. Diese Klagewelle lässt sich in Deutschland, aber auch in Österreich beobachten. Allerdings ist es jetzt zu einem umgekehrten Fall gekommen. Nicht die klagende Spielerin erhält ihre Verluste zurück, sondern sie muss ihre Gewinne zurück an das Online Casino zahlen. So hat jetzt der österreichische Oberste Gerichtshof entschieden, der begründet, dass die getroffenen Verträge zwischen Spieler und Casinos für beide Seiten gelten. Mehr zu diesem Fall gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Online-Casino dreht Spieß der Klage um
Es war nicht das Online-Casino, das im ersten Schritt die Gewinne zurückverlangt hat. Im Gegenteil, denn die Spielerin hat Klage erhoben und wollte ihre Verluste zurückerhalten, die sie innerhalb von zwei Monaten von Mai bis Juli 2020 erlitten hat. Damit ist sie nicht alleine, denn seit geraumer Zeit entstehen solche Klagen, die darauf beruhen, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt die Angebote der Spielautomaten-Casinos illegal gewesen sind und entsprechend gar kein Vertrag hätte zustande kommen dürfen. In vielen Fällen bekommen Spieler dieser Tage recht, zumal die Verjährung in Deutschland drei und in Österreich dreißig Jahre beträgt. Doch im Falle der Spielerin sieht die Sache etwas anders aus.
Es stimmt zwar, dass das Angebot, das sie wahrgenommen hat, ohne offizielle Konzession war und damit illegal, aber dass sie Verluste gemacht hat, ist nur ein Teil der Wahrheit gewesen. 21.928 Euro hat die Spielerin eingezahlt, am Ende aber 29.090,71 Euro zurückerhalten und somit unterm Strich Gewinn gemacht. Entsprechend hat das Online-Casino den Spieß jetzt umgedreht und darauf verwiesen, dass der Vertrag in beide Richtungen nichtig sei. Zwar hat die Spielerin die Klage zurückgezogen, doch schlussendlich muss sie jetzt den Gewinn mitsamt Zinsen und Verfahrenskosten zurückzahlen.
Fall könnte Signalwirkung haben
Auch weiterhin dürfte es in nächster Zeit so sein, dass Spieler, die Verluste bei Online Casinos gemacht haben, die nicht über offizielle Lizenzen verfügen, diese einklagen. Allerdings dürften die Spieler jetzt auch genauer darauf schauen, ob sie wirklich Verluste gemacht haben. Auf der anderen Seite ist nicht davon auszugehen, dass die Spielcasinos jetzt damit anfangen, alle Gewinne einzufordern, die aus solchen nicht zulässigen Verträgen entstanden sind.
Letztendlich wäre das alles andere als gute Werbung, da man ja auch in Zukunft die Spieler ansprechen möchte. Während in Deutschland die Verjährungsfrist nur drei Jahre beträgt, liegt sie in Österreich bei dreißig Jahren, sodass das Thema hier noch länger von Bedeutung sein dürfte.
Fazit zur Spielerin aus Österreich
Immer wieder hat man zuletzt von Fällen gelesen, in denen Spieler erfolgreich ihre Verluste eingeklagt haben, da sie unter unzulässigen Verträgen zustande gekommen waren. Und die Spieler haben dabei oft Erfolg. Allerdings kann es auch in die andere Richtung gehen, wie jetzt ein Fall aus Österreich gezeigt hat. Eigentlich wollte eine Spielerin ihre Verluste einklagen, doch letztendlich war sie es, die zahlen musste, da sie gar keine Verluste gemacht, sondern Gewinne eingestrichen hat. Ein nicht zulässiger Vertrag gilt also in beide Richtungen, zumal die Spieler und Spielerinnen diese bei Online Casinos mit Lizenz wissentlich eingehen.