Spurensuche illegales Glücksspiel: Weiterhin hohe Zahlen bei Casinos ohne Lizenz
Illegales Glücksspiel – eigentlich sollte der 2021 neu eingeführte Glücksspielstaatsvertrag genau das verhindern, doch auch weiterhin gibt es sehr viele Glücksspielanbieter, die ihre Angebote illegal an den Mann bringen. Das lässt sich einfach daran erkennen, dass diese Online Casinos nicht über offizielle Lizenzen verfügen. Theoretisch ist es einfach herauszufinden, ob ein Casino eine solche Lizenz in Deutschland besitzt, doch viele Kunden sehen diese Informationen nicht auf Anhieb. Noch dazu sehen diese Angebote oftmals genau wie die legalen Seiten aus. Hinter den Seiten stecken oft Anbieter aus dem Ausland. Eine Spur scheint jetzt aber auch Verbindungen nach Berlin zu zeigen. Dahinter könnte ein Netzwerk aus Hunderten von illegalen Casinos stecken. Wie Recherchen des Bayerischen Rundfunks ergeben haben, gibt es Anzeichen, dass die Firma SoftSwiss hinter vielen dieser Angebote steckt. Mehr zum Thema gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Verbindungen deuten auf “SoftSwiss” hin
Zwar gibt es den Glücksspielstaatsvertrag, der es Casinos verbietet, ohne eine offizielle Lizenz anzubieten, doch das Internet lässt sich nicht so einfach unter Kontrolle bringen. Die Idee der Lizenzen besteht darin, den Kunden ein sicheres Erlebnis zu bieten. Wie zuletzt eine MDR Doku zum Thema Glücksspiel gezeigt hat, ist die Gefahr von Glücksspiel sehr hoch, wenn man die Risiken nicht kennt und beachtet. Um eine deutsche Lizenz zu erhalten, müssen strenge Kriterien eingehalten werden. Dazu gehören unter anderem Einzahlungs- und Einsatzlimits. Doch genau diese Faktoren werden bei illegalen Angeboten oftmals ausgehebelt, was den Spielerschutz auf ein Minimum sinken lässt.
Der Bayerische Rundfunk hat Recherchen angestellt, die auf das IT-Unternehmen “SoftSwiss” hindeuten. Dahinter stehen zwei Unternehmen, das eine mit Sitz auf Malta, das andere auf Curaçao, einer Insel in der Karibik. Gründer ist aber ein Geschäftsmann, der aus Weißrussland stammt, aber in Berlin wohnt. Viele illegale Angebote scheinen Verbindungen zu dem Unternehmen zu haben, das wiederum Verbindungen zur Wirecard-Bank hatte. Zwischenzeitlich soll SoftSwiss einer der lukrativsten Kunden der mittlerweile insolventen Bank gewesen sein.
Strafrecht muss laut Experten erweitert werden
Ein Problem besteht darin, dass oftmals viele Ermittlungen der Staatsanwaltschaften eingestellt werden. Das liegt an den fehlenden Kompetenzen und auch Befugnissen für illegales Glücksspiel. Derzeit ist unklar, inwiefern überhaupt bei Unternehmen im Ausland ermittelt werden darf. Entsprechend fordern Experten, dass dazu das Strafrecht erweitert wird.
Behörden müssen die Kompetenzen erhalten, um illegale Angebote aufzuspüren und sie aus dem Verkehr zu ziehen. Letztendlich ist aber auch der Kunde gefragt, der mit offenen Augen die Angebote anschauen muss. Eine deutsche Lizenz ist eine Garantie dafür, dass bestimmte Regeln eingehalten werden und man sich im Zweifel auch auf die deutsche Gerichtsbarkeit stützen kann.
Fazit zur Spurensuche beim illegalen Glücksspiel
Die Einführung des neuen Glücksspielstaatsvertrages vor über drei Jahren war ein wichtiger Schritt, um für Ordnung auf dem deutschen Glücksspielmarkt zu sorgen. Seitdem hat sich vieles getan und es gibt auch viele Anbieter, die über eine offizielle deutsche Lizenz verfügen. Spielern stehen also viele Möglichkeiten zur Verfügung, um sicher und legal zu spielen. Allerdings ist es auch über das Internet sehr leicht, illegale Angebote ohne Lizenz zu finden oder über sie zu stolpern. Auf den ersten Blick ist für viele nicht klar, ob es sich um ein Angebot mit Lizenz handelt. Da es aber um das eigene Geld und die Sicherheit geht, sollte man sich immer vergewissern.