Weiße Lilien
Der österreichische Thriller „Weiße Lilien“ startete am 11. September 2008 in den deutschen Kinos. Die Premiere erfolgte im September 2007 in Toronto. Der Titel stammt von einem Blumennamen. Weiße Lilien dienen als Symbol für Reinheit. Verfärben sich die Blumen, weil Blut sie beschmutzt, dann ist etwas faul und nicht korrekt. Allerdings sind es im Film nicht nur komische Blumen, sondern eine ganze Stadt, die perfekt erscheinen möchte.
- Hobmeier, Brigitte, Wuttke, Martin, Wokalek, Johanna (Actors)
- Frosch, Christian (Director)
- Audience Rating: Freigegeben ab 16 Jahren
Aber keineswegs perfekt ist. Aus dem elften Stockwerk eines Gebäudes der Neustadt stürzt sich eine Frau aus dem Fenster. Die Neustadt wirkt überdimensional, kahl, abgeschlossen vom Rest der Welt und autark. In der Gegend leben Menschen, die nur zum Überleben arbeiten gehen. Was bewegte diese Frau zu dem Schritt?
Boyhood – Besetzung / Darsteller, Regie und Drehorte vom Film
Als Regisseur leitete Christian Frosch die Dreharbeiten im Film „Weiße Lilien„, die vom 09. August bis 19. September 2006 in Wien stattfanden. Der Ort des Geschehens war der Wohnpark „Alt-Erlaa“ im 23. Bezirk von Wien. Frosch engagierte sich stark für den Thriller, weil er auch gleichzeitig das Drehbuch schrieb. Die 96 Minuten filmte Busso von Müller und seine Assistenz Matthias Kapinos und Jörg Güntner. Michael Palm schnitt die einzelnen Szenen zusammen.
Darsteller: Brigitte Hobmeier spielt Hannah Schreiber. Johanna Wokalek erscheint als Anna. Martin Wuttke ist zu sehen als Hauks. Xaver Hutter verkörpert Branco. Erni Mangold liefert eine runde Sache mit Frau Danneberg ab. Gabriel Barylli spielt Erik Lasalle. Walfriede Schmitt taucht als Paula im Film auf. Susi Stach inszeniert Bärli Frauchen und Peter Fitz als Ludwig von Auerbach. Dazu kommen noch Günther Kaufmann, Mirjam Ploteny, Ursula Ofner, Markus Hering, Nina Fog und Roland Jäger. Die Neustadtstimme stammt von Christian Rode und die Musik von Matthias Ockert.
Zusammenfassung & Story vom Film Boyhood
Die Stadt Wien hat Visionen, eine Neubausiedlung – günstiges Wohnen für Familien. Aus dem Bauprojekt hat sich eine rätselhafte Gesellschaft entwickelt. Wie immer im natürlichen Leben tauchen Einzelkämpfer auf, die eine Gruppe bedrohen können. Zum Beispiel können es Widerstandskämpfer oder Terroristen sein, die gegen eine Verschwörung losziehen. Da spielen die Lilien ein weiteres Mal eine Rolle. Die Wohnblöcke, die hell wirkenden Bauten der Neustadt, sehen bedrohlich aus und die Kontrolle entsteht durch Angst und skurrile Geheimnisse.
Die Häuser erscheinen als eine neue Welt, dort verschwinden Menschen und Proteste gegen soziale Missstände sind an der Tagesordnung. Werbevideos versprachen, dass die rationalisierten Wohnungsbauten so etwas wie eine Glücksmaschine sein sollten. Alles wurde als „durchdacht“ beschrieben, wo alle Bedürfnisse, der jeglichen Bewohner, befriedigt werden. Doch werden Sicherheitsdienste zur Unterdrückungsmaßnahme beauftragt, unter dem Deckmantel des Service für die Bewohner. Es ist wie ein Albtraum, der die Menschen an den Rand des Wahnsinns treibt.
Eine Mitbewohnerin ist Hannah, sie arbeitet als Verwaltungsangestellte. Aufgrund der Hilfe einer Arbeitskollegin verlässt sie endlich ihren gewalttätigen Gatten und wohnt nun ein Stockwerk höher, Kategorie C. Dort sollen sozial bessergestellte Menschen wohnen. Aber das ist genau der Ort, an dem ihr Leben aus den Fugen gerät. Hannahs Nachbarn beobachten sie und das Sicherheitspersonal spioniert sie aus. Was ist der Grund dafür? Die alte Mieterin der Wohnung stürzte sich in den Tod, aus welchem Grund? Die umliegenden Nachbarn behaupteten: „Sie war ein Einzelgänger“. Allerdings hatte nicht nur die Frau mit der Selbstjustiz psychische Probleme, sondern auch die Nachbarn und der Chef der Sicherheitsfirma und nahezu alle Bewohner des Viertels.
Nachts bedrohen Hannah Visionen. Manchmal zweifelt sie an der Realität. Es sieht so aus, als wären alle gegen sie, ihr Liebhaber oder auch der Detektiv. Hoffnung schöpft sie aus der Freundschaft zu Anna. Der Name hat Ähnlichkeiten mit ihrem und die beiden sprechen von einer „umgekehrten Hannah“. Anna kämpft tapfer gegen das System. Sie protestiert gegen eine Überwachung der Neustadt und einer immer zu spürenden Kontrolle. Eine junge Dame, die sich als Terroristin erweist. Gerne möchte sie die Neustadt zerschlagen. Das Ziel besteht darin, die Architekten der irrealen Welt und den geistigen Vater Auerbach in die Luft zu jagen. Die zwei verschiedenen Identitäten scheinen zu verschmelzen. Selbst die Grenzen einer Manipulation und manipulierten Menschen sind nicht mehr offensichtlich. Sind diese Vorstellungen nur Fantasien, Wirklichkeit oder eine Paranoia?
Kritiken und Fazit zum Film Boyhood
„Weiße Lilien“ ist visuell sehr eindringlich, die sorgfältig zusammengefügten Bilder haften lange im Gedächtnis. Daher das Sinnbild einer rot befleckten Lilie. Schreckliche Dinge geschehen in einer Atmosphäre der wunderbaren Schönheit. Der Film spricht viele unterschiedliche Themen an, die in der heutigen Gesellschaft sehr aktuell sind. Da geht es um die Angst vor dem Terror, Manipulation oder Vereinsamung. Frosch findet gute Bilder und Motive, um die Gefühle der Charaktere auf der Leinwand zum Leben zu erwecken und dem Zuschauer zu zeigen, dass alles real ist. Die utopische Gesellschaft ist, wie in der Wirklichkeit, in dem politischen System gefangen. Zudem verzichtet er auf abschließende Erklärungen, was aber nicht davon abhält die Hintergründe zu verstehen. Letztendlich erfährt der Zuschauer mehr, als er möchte. Realität und Fiktion sind nett verflochten und in ein spannendes Netz eingebettet.
„Weiße Lilien“ teilt viel mit der Körperlichkeit von David Cronenberg mit dem Werk „Shivers“. Im letzten Bild tauchen die weißen Lilien auf, tropfnass mit rotem Blut. Was soll die Szene aussagen? Der Zuschauer soll verstehen, Unbestimmtes ist aufregender als Bestimmtes.